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herzen
knuddeln (umgangssprachlich); drücken (umgangssprachlich); kraulen; liebkosen; kuscheln; schmusen; tätscheln; ei, ei machen (umgangssprachlich); streicheln; schmiegen

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hẹr|zen 〈V. tr.; hatliebkosen, umarmen, streicheln u. küssen

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hẹr|zen <sw. V.; hat [mhd. herzen = mit einem Herzen versehen] (geh.):
liebevoll umarmen; liebkosend an sich, ans Herz drücken:
sie herzte ihre Kinder;
sie herzten und küssten sich.

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Hẹrzen,
 
Gẹrzen, Gercen ['gjɛrtsən], Aleksandr Iwanowitsch, eigentlich A. I. Jạkowlew, Pseudonym Iskạnder, russischer Schriftsteller und Publizist, * Moskau 6. 4. 1812, ✝ Paris 21. 1. 1870; illegitimer Sohn eines wohlhabenden russischen Gutsbesitzers und einer Deutschen; setzte sich schon als Student für die Abschaffung der Leibeigenschaft und für die antikapitalistische Selbstverwaltung der Dorfkommunen ein; 1834 verhaftet und in die Provinz verbannt (1835-39, 1841-42); wurde unter dem Einfluss W. G. Belinskijs einer der Wortführer der Westler. Vom deutschen Geistesleben und vom französischen utopischen Sozialismus beeinflusst (Schiller, G. W. F. Hegel, L. Feuerbach, C. H. de Saint-Simon), entwarf er ein sozialrevolutionäres Programm auf der Grundlage der russischen Gemeindeverwaltung; lebte ab 1847 in Westeuropa, befreundet u. a. mit K. Marx, G. Garibaldi, G. Mazzini, L. Kossuth; gab in London den Almanach »Poljarnaja zvezda« (1855-62; Polarstern) und die Zeitschrift »Kolokol« (1857-67; Die Glocke) heraus, die trotz Verbots die öffentliche Meinung in Russland stark beeinflussten. Literarische Werke ließ Herzen nur in den 1840er-Jahren erscheinen, u. a. seinen einzigen Roman »Kto vinovat?« (1847; deutsch »Wer ist schuld?«). Ein literarisch, geistesgeschichtlich und politisch bedeutendes Dokument sind die Lebenserinnerungen »Byloe i dumy« (1854-70, 8 Teile; deutsch »Erlebtes und Gedachtes«).
 
Ausgabe: Sobranie sočinenij, 30 Bände (1954-65).
 
Literatur:
 
V. Piroschkow: A. H. (1961);
 M. Malia: H. and the birth of Russian socialism 1812-1855 (Cambridge, Mass., 1961);
 
Letopis' žizni i tvorčestva A. I. Gercena, hg. v. I. G. Ptuškina u. a., 5 Bde. (Moskau 1974-90);
 
Bibliografija literatury ob A. I. Gercene 1917-1970 godov, 2 Bde. (Leningrad 1978-84);
 L. E. Tatarinova: A. I. Gercen (Moskau 1980);
 M. Partridge: A. H. Collected studies (Nottingham 21993).
 

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hẹr|zen <sw. V.; hat [mhd. herzen = mit einem Herzen versehen] (geh.): liebevoll umarmen; liebkosend an sich, ans Herz drücken: sie herzte ihre Kinder; Du ... bist Jaakob, mein Schwestersohn, das ist nachgewiesen. Lass dich h. (Th. Mann, Joseph 242); Anne dagegen war von geradezu umwerfender Vitalität, küsste, herzte und streichelte ihn immer wieder (Konsalik, Promenadendeck 97); sie herzten und küssten sich.

Universal-Lexikon. 2012.