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Bruce
I
Bruce
 
[bruːs], schottische Familie normannischer Abkunft, deren Ahnherr Robert de Bruce (✝ um 1094) als Gefolgsmann Wilhelms des Eroberers nach England kam; seit David I. (1124-53) war sie in Schottland begütert. Aus ihr stammten die schottischen Könige Robert I. Bruce (* 1274, ✝ 1329; König seit 1306), der durch seinen Sieg bei Bannockburn über Eduard II. von England (24. 6. 1314 die Unabhängigkeit Schottlands sicherte, und sein Sohn David II. Bruce (* 1324, ✝ 1371, König seit 1329), der kinderlos starb. - Dem Haus Bruce entstammten auch die Earls of Elgin (Elgin and Kincardine).
 
II
Bruce
 
[bruːs],
 
 1) Christopher, britischer Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor, * Leicester 3. 10. 1945; begann 1963 als Tänzer beim Ballet Rambert, für das er auch zahlreiche Choreographien schuf. Bruce wirkt seit 1989 als Choreograph beim Houston Ballet und ist seit 1994 künstlerischer Direktor der Rambert Dance Company. Zu seinen bekannteren Balletten zählen »Wings« (1970), »There was a time« (1972), »Ghost dances« (1981), »Berlin Requiem« (1982), »Swansong« (1987), »Waiting« (1993), »Crossing« (1994).
 
 2) David, Sir (seit 1908), britischer Mikrobiologe australischer Herkunft, * Melbourne 29. 5. 1855, ✝ London 27. 11. 1931; Militärarzt, widmete sich während seines Tropendienstes der Erforschung von Tropenkrankheiten, entdeckte (1887) den Erreger des Maltafiebers und gilt auch als Mitentdecker des Erregers der Schlafkrankheit. Nach ihm wurde die Bakteriengattung Brucella benannt.
 
 3) James, schottischer Afrikaforscher, * Kinnaird (bei Stirling) 14. 12. 1730, ✝ ebenda 27. 4. 1794; bereiste seit 1763 die südlichen und östlichen Mittelmeerländer, 1768/69 die Küsten des Roten Meeres und gelangte 1769 von Massaua nach Gondar (damals Hauptstadt Äthiopiens), wo er drei Jahre umfangreiches landeskundliches Material sammelte. 1770 fand er die (von Jesuiten schon 1613 besuchte) Quelle des Blauen Nils wieder auf. Sein Werk, eine Zeit lang zu Unrecht missachtet, leitete die neue Äthiopienkunde ein.
 
Werk: Travels to discover the source of the Nile. .., 5 Bände (1790; deutsch gekürzt: Zu den Quellen des Blauen Nils).
 
Literatur:
 
D. Henze: Enzykl. der Entdecker u. Erforscher der Erde, Bd. 1 (Graz 1978).

Universal-Lexikon. 2012.