Stirling
['stəːlɪȖ],
1) Stadt in Mittelschottland, am Forth, Verwaltungssitz des Distriktes Stirling, 30 500 Einwohner; Universität (gegründet 1967), Museen; zentraler Marktort und touristisches Zentrum; Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, Landmaschinenbau, Teppich-, Gummi- und Isolierstoffindustrie.
In der Altstadt haben sich einige Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts erhalten, u. a. Argyll's Lodging (1603), sowie die romanische Kirche Holy Rude (um 1270), in der Maria Stuart gekrönt wurde. Über der Stadt liegt Stirling Castle, ein Schloss (zum Teil Museum), dessen sichtbare Bausubstanz v. a. der Renaissance angehört.
Stirling erhielt 1119 Stadtrecht und war im Mittelalter im Wechsel mit Edinburgh Hauptstadt Schottlands.
2) ehemalige County in Mittelschottland, der Hauptteil kam 1975 zur Central Region, der Rest zur Strathclyde Region; seit 1996 Verwaltungsdistrikt mit 2 196 km2 und 82 800 Einwohnern.
Stirling
['stəːlɪȖ],
1) James, schottischer Mathematiker, * Landsitz Garden (bei Stirling) 1692, ✝ Edinburgh 5. 12. 1770; Mitglied der Royal Society (seit 1726) in London, später Geschäftsführer einer schottischen Bergbaugesellschaft. Stirling veröffentlichte eine wichtige Studie über Kurven 3. Grades (1717) und gab 1730 eine umfassende Darstellung der Differenzenrechnung.
2) James Frazer, britischer Architekt, * Glasgow 22. 4. 1926, ✝ London 25. 6. 1992; einer der bedeutendsten Vertreter postmoderner Architektur; führte 1956-63 ein Büro mit James Gowan (* 1923), ab 1971 mit Michael Wilford (* 1938). Er lehrte u. a. an der Cambridge University und an der Yale University in New Haven (Connecticut). 1977 wurde er Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Seine Werke zeichnen sich aus durch eine funktionsgerechte räumliche Gliederung und die originelle Verwendung von Motiven und Formen aus der Baugeschichte. 1981 erhielt er den Pritzker-Preis.
Werke: Historisches Institut der Universität in Cambridge (1964-68); Wohnsiedlung in Runcorn New Town (1968-74); Olivetti Fortbildungsschule in Haslemere, County Surrey (1969-72); Neue Staatsgalerie in Stuttgart (1977-84); Wissenschaftszentrum in Berlin (1980-88); Clore Gallery in London (Erweiterungstrakt der Tate Gallery; 1982-87); Umbau der Albert Docks in Liverpool in eine Zweigstelle der Tate Gallery (1982-88); Verwaltungs-, Produktions- und Lagergebäude der B. Braun AG in Melsungen (1990-92, mit Walter Nägeli); Temasek-Polytechnikum in Singapur (1991-96, vollendet von M. Wilford); Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart (1. Bauabschnitt 1992-96, ausgeführt von M. Wilford).
J. S. Bauten u. Projekte 1950-1974, bearb. v. J. Jacobus (1975, Nachdr. 1996);
J. S. Bauten u. Projekte 1950-1983, bearb. v. P. Arnell u. a. (a. d. Engl., 1984);
Architekten - J. S., bearb. v. U. Barnbeck (1987);
J. S., Michael Wilford and Associates. Buildings and Projects 1975-1992, Beitrr. v. R. Maxwell u. a. (Stuttgart 1994);
Architekten - J. S., bearb. v. U. Stark (41997).
3) James Hutchison, britischer Philosoph und Arzt, * Glasgow 22. 6. 1820, ✝ Edinburgh 19. 3. 1909; begründete den Hegelianismus in der englischen Philosophie.
Werke: The secret of Hegel, 2 Bände (1865); Lectures on the philosophy of law (1873); Philosophy and theology (1890); What is thought? (1900); The categories (1903).
Universal-Lexikon. 2012.