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Bruno I.
Bruno I.,
 
Brun I., Erzbischof von Köln, * Mai 925, ✝ Reims 11. 10. 965, jüngster Bruder Ottos I., des Großen; schon als Kind zum Geistlichen bestimmt, wurde bereits 940 Kanzler, 951 Erzkapellan (Haupt der königlichen Hofkapelle), Juli 953 Erzbischof von Köln und im August Verwalter des Herzogtums Lothringen (Herzog). Seine geschickte Verwaltung trug viel dazu bei, Lothringen nach dem Aufstand 953/954 wieder für das (Heilige Römische) Reich zu gewinnen. Er war neben seinem Bruder, Erzbischof Wilhelm von Mainz, die wichtigste Stütze Ottos I. (Reichskirchensystem); 961 salbte er Otto II. zum König. Während des zweiten Italienzugs von Otto I. (961-965) übernahm er mit Wilhelm die Verwaltung des Reichs. Zugleich sorgte er für die Reform der Klöster und der wissenschaftlichen Bildung. - Seine Lebensbeschreibung (»Vita Brunonis« von Ruotger) gehört zu den instruktivsten Viten des 10. Jahrhunderts und gilt als Programmschrift der ottonisch-salischen Reichskirchenherrschaft. - Heiliger (Tag: 11. 10.).
 
Literatur:
 
Gesch. des Erzbistums Köln, hg. v. W. Neuss, Bd. 1 (1964);
 
Lebensbeschreibung einiger Bischöfe des 10.-12. Jh., übers. v. H. Kallfelz (1973).

Universal-Lexikon. 2012.