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Caserta
Casẹrta,
 
1) Hauptstadt der Provinz Caserta, Süditalien, am Nordrand der Ebene Kampaniens, 70 500 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Büromaschinenherstellung, Tabak-, Chemie-, Glasindustrie; Tabakanbau in der Umgebung.
 
Stadtbild:
 
Das 1752 ff. von L. Vanvitelli erbaute Schloss gehört neben dem Escorial und Versailles zu den großen, repräsentativen Schlossbauten des europäischen Absolutismus; von außen ein nüchterner Rechteckbau, dessen Inneres mit vier Höfen sich als großartige Raumfolge um ein zentrales Achteck entfaltet. Hervorzuheben sind das reich geschmückte Treppenhaus (Plastiken, Deckenfresken), oberes Vestibül, Palastkapelle, Hoftheater und die königlichen Gemächer; im Schlosspark die Castelluccia (Miniaturfestung, 1769), Canalone (Folge von Brunnen, Kaskaden und Bassins) und große Kaskade, deren Wasserbecken mit Skulpturen, die die Dianalegende darstellen, geschmückt ist. - 5 km nordöstlich der Stadt liegt die von den Langobarden wohl im 8. Jahrhundert gegründete, heute fast unbewohnte Siedlung Casẹrta Vẹcchia mit romanisch-normannischer Kathedrale (12. Jahrhundert). - Das heutige Caserta entstand um die für Karl VII. von Neapel-Sizilien erbaute Schlossanlage.
 
Im Schloss von Caserta wurde am 29. 4. 1945 die Kapitulation der deutschen Heeresgruppe in Italien und Jugoslawien unterzeichnet.
 
 2) Provinz in Kampanien, Italien, 2 639 km2, 854 600 Einwohner.
 

Universal-Lexikon. 2012.