Dolce stịl nuovo
['doltʃe-; italienisch »süßer neuer Stil«] der, - - -, eigentlich Dolce stil novo, Richtung der italienischen Liebeslyrik, die, von Bologna ausgehend, zwischen 1271 und 1310 in Florenz als Weiterführung der Sizilianischen Dichterschule entstand und auf provenzalischen Mustern der Liebeslyrik basiert, sich von dieser jedoch unterscheidet durch die Einbeziehung philosophischer und theologischer Gedanken und durch die neue, auf den Adel des Herzens, nicht der Geburt gegründete Auffassung der Minne. Die Bezeichnung »Dolce stil nuovo« findet sich erstmals bei Dante in der »Göttlichen Komödie« (»Purgatorio«, XXVI, 57). Hauptvertreter dieser Stilrichtung waren Guido Guinizelli (* zwischen 1230 und 1240, ✝ um 1276), G. Cavalcanti, Dante Alighieri, Chiaro Davanzati (✝ vor 1280), Cino da Pistoia, Dino Frescobaldi (* nach 1271, ✝ vor 1316).
F. Figurelli: Il d. s. n. (Neapel 1933);
H. Friedrich: Epochen der ital. Lyrik (1964);
I. Bertelli: La poesia di G. Guinizelli e la poetica del d. s. n. (Florenz 1983).
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Dọl|ce Stil nu|o|vo [- 'sti:l 'nu̯ɔ:vo], der; - - - [ital. dolce stil nuovo = süßer neuer Stil, aus: dolce (↑dolce), stil(e) = Stil (< lat. stilus, ↑Stil) u. nuovo = neu < lat. novus]: Stilrichtung der italienischen Liebeslyrik in der 2. Hälfte des 13. Jh.s, die provenzalisch-sizilianische Troubadourlyrik mit einer platonisierenden, intellektuell-mystischen Konzeption der Liebe verbindet (bei Dante, Cavalcanti u. a.).
Universal-Lexikon. 2012.