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Edelgase
Edelgase,
 
Sammelbezeichnung für die gasförmigen Elemente Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon, die im Periodensystem der chemischen Elemente die achte (nullte) Hauptgruppe bilden. Die Edelgase sind einatomige, farb- und geruchlose Gase; nach der Valenzelektronentheorie sind sie nullwertig (Atom) und entsprechend chemisch äußerst reaktionsträge (inert). Erst seit 1962 kennt man einige Edelgasverbindungen, v. a. Verbindungen der schwereren Edelgase (Krypton, Xenon, Radon) mit den am stärksten elektronegativen Elementen (Fluor, Sauerstoff), wobei die Verbindungen des Xenons am stabilsten sind (die Edelgase treten dabei in den Oxidationsstufen + 2, + 4, + 6 und + 8 auf). - Edelgase kommen in geringen Mengen in der Luft vor und werden bei der fraktionierenden Destillation von verflüssigter Luft gewonnen. Daneben finden sich einige Edelgase (v. a. Argon und Helium) auch in Naturgasen, die mit Mineralquellen austreten, sowie in Erdgasen. Edelgase sind nur wenig in Wasser löslich (Argon etwas besser als Sauerstoff). Alle Edelgase lassen sich relativ leicht ionisieren und ergeben daher bereits bei relativ niedrigen elektrischen Spannungen leuchtende Gasentladungen mit einem charakteristischen Spektrum des dabei ausgesandten Lichtes; daher in der Beleuchtungstechnik zur Füllung von Leuchtröhren verwendet.
 
Literatur:
 
Argon, helium and the rare gases, hg. v. G. A. Cook, 2 Bde. (New York 1961);
 G. J. Moody u. J. D. R. Thomas: Noble gases and their compounds (Oxford 1964);
 J. H. Holloway: Noble-gas chemistry (London 1973).
 

Universal-Lexikon. 2012.