elektronische Kampfführung,
Abkürzung EloKa, militärischer Aufgabenbereich, der die Gesamtheit der Maßnahmen und Verfahren umfasst, die dazu dienen, 1) elektromagnetische Ausstrahlungen (Funk, Radar, Infrarot, Licht, Laser) eines Gegners zu erfassen und technisch sowie taktisch auszuwerten (Teilgebiet Fernmelde- und elektronische Aufklärung); 2) deren wirksame Anwendung durch den Gegner mittels elektronischen Störens (z. B. Rauschstören) zu erschweren oder zu verhindern und den Gegner mit elektronischen Mitteln zu täuschen (elektronische Gegenmaßnahmen); 3) die eigenen elektromagnetischen Ausstrahlungen vor gegnerischen Aufklärung zu schützen und deren Wirksamkeit trotz elektronischer Gegenmaßnahmen des Feindes zu gewährleisten (elektronische Schutzmaßnahmen, z. B. Springfrequenzverfahren). Für die Aufgaben der elektronischen Kampfführung ausgerüstete Einheiten und Verbände gibt es in allen größeren Armeen. In der Bundeswehr gehören diese Truppenteile jeweils zu den Fernmeldetruppen bei Heer, Luftwaffe und Marine. Die EloKa-Einheiten und -verbände unterstützen alle anderen Truppenteile (elektronische Unterstützungsmaßnahmen).
Nach ersten Anfängen im Ersten Weltkrieg gewann die elektronische Kampfführung im Zweiten Weltkrieg große Bedeutung, besonders auf dem Gebiet der Funkaufklärung. Alliierte Flugzeuge warfen als »passive Gegenmaßnahme« gegen die deutsche Luftabwehr Düppel ab. Die elektronische Kampfführung spielt heute angesichts des zunehmenden Stellenwertes der Elektronik in den Streitkräften eine immer größere Rolle, v. a. in den Bereichen Fernmeldeverbindungsdienst, Funknavigation, Ortungs- und Frühwarngeräte, elektronische Waffenlenksysteme.
Universal-Lexikon. 2012.