Fạlkenhayn,
Erich von, General, * Burg Belchau (Kreis Graudenz) 11. 9. 1861, ✝ Schloss Lindstedt (bei Potsdam) 8. 4. 1922; von Juli 1913 bis Januar 1915 preußischer Kriegsminister. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs und dem Scheitern des deutschen Vormarsches im Westen (Marneschlacht) löste Falkenhayn am 14. 9. 1914 (offiziell erst am 3. 11.) Generaloberst Helmuth von Moltke als Chef des Generalstabes des deutschen Feldheeres ab (»Zweite Oberste Heeresleitung«). Nach Erstarren der Fronten im Herbst 1914 konnte Falkenhayn 1915 die militärstrategische Lage des Deutschen Reiches stabilisieren, indem er unter Beschränkung auf reine Defensive an der Westfront mit einer strategisch begrenzten Offensive gegen Russland und dem siegreichen Feldzug gegen Serbien operative Erfolge erzielte. Einen umfassenden Angriff im Osten, wie von Hindenburg und Ludendorff vorgeschlagen, lehnte Falkenhayn unter Hinweis auf die Weite des russischen Raumes ab. Nachdem das Scheitern seiner Taktik, durch die Abnutzungsschlacht um Verdun 1916 das französische Heer »verbluten« zu lassen und damit die Entente friedensbereit zu machen, mit Beginn der englisch-französischen Offensive an der Somme deutlich geworden war, wurde Falkenhayn am 29. 8. 1916 durch Hindenburg abgelöst. Nachdem er im Herbst 1916 mit der Führung der 9. Armee im Feldzug gegen Rumänien betraut worden war, übernahm Falkenhayn von Juli 1917 bis Februar 1918 den Befehl über eine Heeresgruppe auf dem vorderasiatischen Kriegsschauplatz (Ernennung zum türkischen Marschall), danach führte er die 10. Armee in Weißrussland.
Universal-Lexikon. 2012.