Filẹlfo,
Francesco, latinisiert Philẹlphus, italienischer Humanist, * Tolentino 25. 7. 1398, ✝ Florenz 31. 7. 1481; gewann in Konstantinopel, wo er von 1421-27 in diplomatischem Auftrag tätig war, eine genaue Kenntnis des Griechischen und brachte Handschriften von mehr als 40 Schriftstellern nach Italien, die er zum Teil ins Lateinische übersetzte (u. a. Xenophon). Er lehrte in Florenz, Siena und Bologna, trat dann in die Dienste F. M. Viscontis und F. Sforzas. 1474 folgte er einem Ruf Papst Sixtus' IV., war dann wieder in Mailand und kehrte 1481 nach Florenz zurück. Filelfo veröffentlichte lateinische Epigramme (»De iocis et seriis«), Oden, Satiren (u. a. gegen Pius II.) und kommentierte Petrarca. Sein höfisches Lobgedicht auf Sforza (»Sphortias«; unvollendet) und seine über 2 000 italienischen, griechischen und lateinischen Briefe sind kulturgeschichtlich wertvoll; von echt humanistischem Geist zeugen seine Schmähschriften gegen G. F. Poggio Bracciolini.
Universal-Lexikon. 2012.