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hauen
bearbeiten; behauen; kloppen (umgangssprachlich); prügeln; dreschen (umgangssprachlich); schlagen; boxen

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hau|en ['hau̮ən], haute/hieb, gehauen:
1.
a) <tr.; haute, gehauen; hat (jmdm.) einen Schlag, mehrere Schläge versetzen:
er haute den Jungen immer wieder, windelweich; du sollst dich nicht immer mit ihm hauen.
Syn.: prügeln, sich prügeln, sich raufen, sich schlagen, schlagen, verprügeln.
b) <itr.; haute/(geh.) hieb, gehauen; hat einen Schlag, Hieb (gegen etwas) führen; (auf, gegen, in etwas) schlagen:
er haute ihm freundschaftlich auf die Schulter; er hat ihr/(seltener:) sie ins Gesicht gehauen; mit der Faust auf den Tisch hauen; der Betrunkene haute gegen die Tür.
c) <itr.; hieb/(ugs.) haute, gehauen; hat (mit einer Waffe) kämpfend angreifen, schlagen:
er hieb mit dem Schwert auf den Feind.
2. <tr.; haute, gehauen; hat
a) (ugs.) (mit einem Werkzeug) etwas in etwas schlagen:
sie haute den Nagel in die Wand.
b) durch Schlagen auf etwas, in etwas entstehen lassen, bewirken:
er hat ihr ein Loch in den Kopf gehauen; Stufen in den Fels hauen.

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hau|en 〈V. 162; hat
I 〈V. tr.〉
1. schlagen (Holz)
2. fällen (Bäume)
3. zerhacken (Holz od. Fleisch)
4. mähen (Gras)
5. bearbeiten (Stein, a. künstlerisch)
6. herstellen (Feilen)
7. 〈Bgb.〉 loshacken, -brechen (Erz)
8. 〈Fechten〉 mit der breiten Klinge schlagen
9. 〈umg.〉 prügeln, schlagen
Erz \hauen; das Gras, die Wiese \hauen; Holz \hauen ● die beiden haben sich/einander grün und blau gehauen; jmdn. krumm und lahm \hauen 〈umg.〉; alles kurz und klein \hauen 〈umg.〉 zerschlagen ● das Geld auf den Kopf \hauen 〈fig.; umg.〉 leichtsinnig ausgeben; jmdm. eine, eins hinter die Ohren \hauen 〈umg.〉 eine Backpfeife geben; in den Felsen gehauene Stufen; eine Büste in Marmor \hauen; etwas in Stücke \hauen 〈umg.〉 zerschlagen; das hat mich fast vom Stuhl gehauen 〈umg.〉 sehr überrascht, verblüfft; jmdn. zum Krüppel \hauen
II 〈V. intr.; umg.〉 jmdm. (jmdn.) auf die Finger, ins Gesicht \hauen; auf Hauen und Stechen mit jmdm. stehen 〈fig.; umg.〉 verfeindet sein; in den Sack \hauen 〈fig.〉 kündigen; kräftig in die Tasten \hauen 〈umg.〉 (auf dem Klavier); wild um sich \hauen; hierbei weiß man nicht, was gehauen und gestochen ist 〈fig.; umg.〉 hierbei ist alles unklar
[<mhd. houwen, engl. hew <germ. haw(w) <idg. *kau-]

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hau|en <unr. V.; haute/hieb, gehauen/(österr., sonst landsch.:) gehaut> [mhd. houwen, ahd. houwan u. mhd. houwen, ahd. houwōn (sw. V.)]:
1. hat; haute/(selten auch:) hieb> (ugs.)
a) (bes. ein Kind) schlagen, prügeln; Schläge austeilen:
jmdn. windelweich, grün und blau h.;
er hat den Jungen immer wieder gehauen;
wenn er zornig wurde, haute er gleich;
<h. + sich:> musst du dich dauernd mit den anderen, müsst ihr euch dauernd h.!;
jmdm. eine h. (jmdm. eine Ohrfeige geben);
b) [mit der Hand, einem Stock o. Ä.] auf einen Körperteil schlagen:
jmdm. freundschaftlich, anerkennend auf die Schulter h.;
er hat ihm/(seltener:) ihn auf den Mund gehauen;
ich haute ihm/(seltener:) ihn ins Gesicht;
der Maskierte hieb mit der Faust ins Gesicht des Opfers;
c) jmdm. etw. auf einen Körperteil schlagen:
einem Schüler das Heft um die Ohren h.
2. hat; hieb/(ugs.:) haute> (mit einer Waffe) kämpfend schlagen, angreifen:
mit dem Schwert h.;
er hieb mit dem Degen auf den Angreifer;
beim Reiterspiel hatten sie einander vom Pferd gehauen (im Kampf vom Pferd gestoßen);
R das ist gehauen wie gestochen (ugs.; das ist ein u. dasselbe; es ist gleichgültig, ob man es so od. so macht; nach der Wendung der Fechtersprache »das ist weder gehauen noch gestochen«, die Waffe wird so ungeschickt geführt, dass nicht erkennbar ist, ob es ein Hieb od. ein Stich ist).
3. hat; haute (ugs.) durch Schlagen in zerstörerischer Absicht in einen entsprechenden Zustand bringen:
er hat alles in Scherben, in tausend Stücke gehauen;
er hat ihn blutig, mit einem Schlag k. o. gehauen.
4. hat; haute
a) (ugs.) (mit einem Werkzeug) etw. in etw. [hinein]schlagen:
einen Nagel in die Wand, einen Pflock in die Erde h.;
die Schwester hatte ihm die Spritze in den Oberschenkel gehauen (ohne besondere Sorgfalt injiziert);
b) durch Schlagen auf jmdn., etw. od. in etw. entstehen lassen, herstellen:
Stufen in den Fels h.;
er hatte ihm ein Loch in den Kopf gehauen;
eine aus, in Stein gehauene Figur.
5. (ugs.)
a) hat; haute/(auch:) hieb> auf, gegen etw. schlagen:
ärgerlich haute sie [mit dem Stock] an die Wand;
er haute mit der Faust auf den Tisch, gegen die Tür;
der Pianist hieb in die Tasten (spielte kraft-, schwungvoll);
b) ist; haute (selten) auf, gegen etw. stoßen:
sie ist mit dem Kopf an die Schrankecke, [mit der großen Zehe] gegen einen Stein gehauen;
c) ist; haute auf etw. fallen, auftreffen:
das Flugzeug haute in den Acker.
6. hat; haute (salopp)
a) unachtsam, ungeduldig werfen, schleudern:
er haut die Schuhe in die Ecke, die Mappe auf den Tisch;
der Stürmer haute den Ball ins Netz (schoss den Ball mit Wucht ins Tor);
b) <h. + sich> sich [unvermittelt, eilig, ungestüm] hinlegen, fallen lassen:
übermüdet haute ich mich aufs Bett.
7. hat; haute (landsch.) fällen:
diese Bäume können gehauen werden.
8. hat; haute (landsch.) mit einem Beil zerkleinern, hacken:
Holz h.;
(veraltend:) Fleisch h.
9. hat; haute (landsch.) mähen:
eine Wiese h.
10. hat; haute (Bergbau) losschlagen:
Erz h.

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hau|en <unr. V.; haute/hieb, gehauen/(landsch.:) gehaut> [mhd. houwen, ahd. houwan u. mhd. houwen, ahd. houwōn (sw. V.)]: 1. hat; haute/(selten auch:) hieb> (ugs.) a) (bes. ein Kind) schlagen, prügeln; Schläge austeilen: jmdn. windelweich, grün und blau h.; er hat den Jungen immer wieder gehauen; wenn er zornig wurde, haute er gleich; mit was für einem ... Sadismus er um sich h. konnte, wahllos und ungerecht (Ott, Haie 359); <h. + sich:> musst du dich dauernd mit den anderen, müsst ihr euch dauernd h.!; Beim Spiel Hannover gegen Essen ... haben wir uns mit 250 Hannoveranern und Hamburgern gegen 150 Bremer und Essener gehauen (hatten wir eine Schlägerei mit ihnen; Woche 3. 7. 98, 8); *jmdm. eine h. (jmdm. eine Ohrfeige geben): er ... bedauerte, nicht ... dem Feigling dort vorn schon von hier aus eine h. zu können (Bastian, Brut 95); b) [mit der Hand, einem Stock o. Ä.] auf einen Körperteil schlagen: jmdm. freundschaftlich, anerkennend auf die Schulter h.; Einige ... hieben sich wiehernd auf die Schenkel (Fels, Sünden 45); er hat ihm/(seltener:) ihn auf den Mund gehauen; ich haute ihm/(seltener:) ihn ins Gesicht; das zehn Monate alte Kind hieb er mit der Faust in den Rücken (MM 15. 2. 83, 8); c) jmdm. etw. auf einen Körperteil schlagen: einem Schüler das Heft um die Ohren h.; Die derbe Schwarze hieb einem halb Betrunkenen, der sie betastete, den Fächer um den Kopf (H. Mann, Stadt 25). 2. (mit einer Waffe) kämpfend schlagen, angreifen hat; hieb/(ugs.:) haute>: mit dem Schwert h.; er hieb mit dem Degen auf den Angreifer; Adlige Vettern treffen sich inmitten des Feldzugs ... und umarmten sich, wenn sie einander vom Pferd gehauen (im Kampf vom Pferd gestoßen) hatten (Gaiser, Jagd 136); R das ist gehauen wie gestochen (ugs.; das ist ein u. dasselbe; es ist gleichgültig, ob man es so od. so macht; nach der Wendung der Fechtersprache „das ist weder gehauen noch gestochen“, die Waffe wird so ungeschickt geführt, dass nicht erkennbar ist, ob es ein Hieb od. ein Stich ist); ∙ *nicht gehauen und nicht gestochen sein (nicht genau zu bestimmen sein; vgl. die vorangehende Redewendung): Wenn ihr doch Eure Reden lassen wolltet. Geschwätz, gehauen nicht und nicht gestochen (Kleist, Krug 9). 3. (ugs.) durch Schlagen in zerstörerischer Absicht in einen entsprechenden Zustand bringen hat; haute>: er hat alles in Scherben, in tausend Stücke gehauen; er hat ihn blutig, mit einem Schlag k. o. gehauen; Ü das haut mich noch einmal in einundzwanzig Stücke (bringt mich an den Rand der Verzweiflung; entnervt mich völlig; Kant, Impressum 166). 4. hat; haute> a) (ugs.) (mit einem Werkzeug) etw. in etw. [hinein]schlagen: einen Nagel in die Wand, einen Pflock in die Erde h.; die Spritze schien schon zu wirken, die sie mir irgendwo im Dunkeln in den Arm gehauen (ohne besondere Sorgfalt injiziert) hatte (Böll, Mann 28); b) durch Schlagen auf jmdn., etw. od. in etw. entstehen lassen, herstellen: Stufen in den Fels h.; er hatte ihm ein Loch in den Kopf gehauen; eine aus, in Stein gehauene Figur. 5. (ugs.) a) auf, gegen etw. schlagen hat; haute/(auch:) hieb>: ärgerlich haute sie [mit dem Stock] an die Wand; er haute mit der Faust auf den Tisch, gegen die Tür; Er hieb mit der Faust auf die Hupe (Fels, Sünden 54); Dann aber hieb Alf Bertini in die Tasten (spielte so kraft-, schwungvoll), dass die Töne in Überfülle aus der geöffneten Kirche schlugen (Giordano, Die Bertinis 377); b) (selten) auf, gegen etw. stoßen ist; haute>: sie ist mit dem Kopf an die Schrankecke, [mit der großen Zehe] gegen einen Stein gehauen; c) auf etw. fallen, auftreffen ist; haute: das Flugzeug haute in den Acker; Ein Splitter ist gegen meinen Helm gehauen (Remarque, Westen 52). 6. hat; haute (salopp) a) unachtsam, ungeduldig werfen, schleudern: er haut die Schuhe in die Ecke, die Mappe auf den Tisch; Die haut sofort (legt voller Hast, Ungeduld) die Schnitzel in die Pfanne (Brot und Salz 405); da erwischte Schubert ein Ding und haute es ins Netz (erwischte einen Ball und schoss ihn mit Wucht ins Tor; Loest, Pistole 203); Ü Einmal strich er einen Abschnitt ... an und haute (setzte eilig und ohne Sorgfalt) noch zwei Ausrufungszeichen dahinter (Ott, Haie 189); b) <h. + sich> sich [unvermittelt, eilig, ungestüm] hinlegen, fallen lassen: übermüdet haute ich mich aufs Bett; In der Nähe der Schilderpfosten haut Schocker sich auf die Erde und schläft dort (Ossowski, Flatter 14). 7. (landsch.) fällen hat; haute: diese Bäume können gehauen werden. 8. (landsch.) mit einem Beil zerkleinern, hacken hat; haute: Holz h.; (veraltend:) Fleisch h. 9. (landsch.) mähen hat; haute: eine Wiese h. 10. (Bergbau) losschlagen hat; haute: Erz h.

Universal-Lexikon. 2012.