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Ka|nal [ka'na:l], der; -s, Kanäle [ka'nɛ:lə]:1. künstlich hergestellter Wasserlauf, der von Schiffen befahren wird (und eine Verbindung zwischen Flüssen, Seen, Meeren darstellt):
einen Kanal anlegen, bauen; Kanäle durchziehen das Land.
2. unterirdisches System von Leitungen, durch das die Abwässer einer Siedlung abgeleitet werden:
der Kanal ist verstopft.
Zus.: Abwasserkanal.
3. (Rundfunk, Fernsehen) bestimmter Frequenzbereich eines Senders:
einen Kanal wählen, einstellen.
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Ka|nal 〈m. 1u〉
1. künstlicher Wasserlauf als Schifffahrtsweg od. zur Be- od. Entwässerung sowie für Abwässer
2. Wasserstreifen zw. zwei Kontinenten od. Ländern (Ärmel\Kanal, Panama\Kanal)
3. Rohr, Leitung
4. 〈Funk〉 Frequenzband bestimmter Breite
5. 〈Rundf.; TV〉
5.1 Frequenzen eines Senders
5.2 〈umg.〉 Programm (eines Senders)
6. 〈Anat.〉 Verdauungsweg (Magen-Darm-\Kanal)
7. 〈fig.〉 geheime od. unbekannte Verbindung od. Verbindungslinie
● den (Ärmel-)\Kanal durchschwimmen; den \Kanal vollhaben 〈fig.; derb〉 es satthaben; zwei Flüsse durch einen \Kanal verbinden; die Gelder fließen ihm durch dunkle Kanäle zu; das Geheimnis ist durch unkontrollierbare Kanäle an die Öffentlichkeit gelangt; was läuft im, auf dem anderen \Kanal? 〈umg.〉 [<ital. canale <lat. canalis „Röhre, Rinne, Kanal“; zu lat. canna „kleines Rohr, Schilfrohr, Röhre“; → Kanne]
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Ka|nal , der; -s, Kanäle [ital. canale = Leitungsröhre, Kanal < lat. canalis = Röhre, Rinne, Wasserlauf, Kanal, zu: canna = kleines Rohr, Röhre < griech. kánna = Rohr(geflecht), aus dem Semit.]:
1. künstlicher schiffbarer Wasserlauf als Verbindung zwischen Meeren, Flüssen, Seen:
Kanäle durchziehen das Land;
einen K. anlegen, bauen.
2. offener Wasserlauf od. unterirdisch geführte Rohrleitung für Abwässer, Bewässerung od. Entwässerung:
der K. ist verstopft;
infolge des anhaltenden Regens liefen die Kanäle über.
3. (Anat.) röhrenförmiger Verbindungsgang, Durchgang:
☆ den K. voll haben (salopp: 1. betrunken sein. 2. einer Sache gründlich überdrüssig sein).
4. (Rundfunk, Fernsehen) bestimmter Frequenzbereich eines Senders:
einen K. wählen, einschalten;
eine Sendung auf einem K. sehen;
was läuft im andern K.?
5. Weg, auf dem etw. (bes. Informationen) weitergeleitet wird:
diplomatische, dunkle, geheime Kanäle.
6.
☆ der K. (zum Atlantischen Ozean gehörendes, durch die Straße von Dover mit der Nordsee verbundenes Meeresgebiet zwischen Großbritannien u. dem europäischen Festland; der Ärmelkanal).
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I Kanal,
Bildverarbeitung: bei der digitalen Bildverarbeitung (z. B. im Programm Photoshop) eine Technik, mit der die Farbinformationen eines Bildes gespeichert und zum Bearbeiten aufgerufen werden können. In einem RGB-Bild (RGB-Farbmodell) gibt es z. B. drei Standardkanäle: je einen für Rot, Grün und Blau. Wird ein RGB-Bild in ein CMYK-Bild umgewandelt (CMYK), so lassen sich die für dieses Farbmodell benötigten vier Kanäle (Cyan, Magenta, Yellow, Black) zusätzlich abspeichern. Die den Farben zugeordneten Kanäle heißen Farbkanäle.
Daneben arbeiten viele Programme mit sog. Alphakanälen, in denen zusätzliche Informationen, z. B. Transparenz, gespeichert werden können.
Ein Bild kann bis zu 24 Kanäle (alle Farb- und Alphakanäle zusammen) umfassen. Innerhalb eines Farbmodells (also z. B. innerhalb CMYK) können Kanäle miteinander vermischt werden.
Sinn der Kanaltechnik ist es, einzelne Farben in einem Bild gezielt ändern zu können sowie die Änderungen zu überwachen, ohne dass andere Farben beeinflusst werden. Dies ist deshalb so wichtig, weil die Kanäle einer Druckvorlage den von einem Drucker bzw. einer Druckmaschine verwendeten Einzelfarben entsprechen. Die Kanaltechnik kann auch zur Simulation der Vierfarbseparation verwendet werden.
II
Kanal
[engl. channel], Nachrichtentechnik und Informatik: ein Übertragungsweg zur Übermittlung von Informationen von einer Datenquelle (Sender) zu einer Datensenke (Empfänger). Ein Kanal wird durch seine Leistungsfähigkeit, also die übermittelte Informationsmenge pro Zeiteinheit (Übertragungsgeschwindigkeit) gekennzeichnet, die wiederum eng mit der Bandbreite zusammenhängt. Der Begriff des Kanals ist allgemeiner als der der Leitung, da ein Kanal nicht an ein Kabel gebunden ist, sondern z. B. auch durch eine Funkstrecke realisiert werden kann; außerdem sind auf einer Leitung auch mehrere Kanäle möglich (ISDN).
In der Übertragungstechnik versteht man unter einem Kanal speziell ein Frequenzband, über das Informationen übertragen werden.
Bei Großrechnern heißt die Leitungsverbindung zwischen der Zentraleinheit und den Peripheriegeräten Kanal, bei PCs Mikrokanal (Microchannel); seine Funktion wird heute meist von einem Bus übernommen.
III
Kanal,
in Diskussionsforen und Verzeichnissen: eine bestimmte Gesprächsgruppe (Chat, Newsgroup) oder ein bestimmtes Thema.
IV
Kanal,
Halbleitertechnik: der Teil eines unipolaren Bauelements (z. B. eines Transistors), durch den der gesteuerte Strom fließt.
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Ka|nal, der; -s, Kanäle [ital. canale = Leitungsröhre, Kanal < lat. canalis = Röhre, Rinne, Wasserlauf, Kanal, zu: canna = kleines Rohr, Röhre < griech. kánna = Rohr(geflecht)]: 1. künstlicher schiffbarer Wasserlauf als Verbindung zwischen Meeren, Flüssen, Seen: Kanäle durchziehen das Land; einen K. anlegen, bauen. 2. offener Wasserlauf od. unterirdisch geführte Rohrleitung für Abwässer, Bewässerung od. Entwässerung: der K. ist verstopft; infolge des anhaltenden Regens liefen die Kanäle über. 3. (Anat.) röhrenförmiger Verbindungsgang, Durchgang: das Zäpfchen im Halse war ... wund, die Luft ging ihm nicht wie sonst durch den von der Natur hierzu vorgesehenen K. (Th. Mann, Zauberberg 232); *den K. voll haben (salopp; 1. betrunken sein. 2. einer Sache gründlich überdrüssig sein: dass die Menschheit „die nächsten zwanzig Jahre vom letzten Mal den K. noch voll habe“ [Fr. Wolf, Menetekel 97]). 4. (Rundf., Ferns.) bestimmter Frequenzbereich eines Senders: einen K. wählen, einschalten; eine Sendung auf einem K. sehen; diesen Sender bekommt man auf K. 10; was läuft im andern K.? 5. Weg, auf dem etw. (bes. Informationen) weitergeleitet wird: geheime, diplomatische, inoffizielle Kanäle.
Universal-Lexikon. 2012.