Gaskell,
1) ['gæskəl], Elizabeth Cleghorn, geborene Stevenson ['stiːvnsn], englische Erzählerin, * Chelsea (heute zu London) 29. 9. 1810, ✝ Holybourne (bei Alton, County Hampshire) 12. 11. 1865; Frau eines unitarischen Geistlichen; gestaltete in ihren Romanen mit tiefem Verständnis und Mitgefühl den Lebenskampf und die Not der englischen Arbeiterklasse. Viele ihrer Romane erschienen in Fortsetzungen in C. Dickens' Zeitschriften »Household Words« und »All the Year Round«. Gaskell war mit Charlotte Brontë befreundet, deren Biographie sie schrieb.
Werke: Romane: Mary Barton, 2 Bände (1848); Ruth, 3 Bände (1853); Cranford (1853; deutsch); North and South, 2 Bände (1855); Sylvia's lovers, 3 Bände (1863); Wives and daughters, 2 Bände (herausgegeben 1866).
The life of Charlotte Brontë, 2 Bände (1857; deutsch Das Leben der Charlotte Brontë).
J. Welch: E. G. An annotated bibliography, 1929-1975 (New York 1977);
H. M. Schor: Scheherezade in the marketplace. E. G. and the Victorian novel (New York 1992).
2) ['gaskɛl], Sonia, niederländische Choreographin und Ballettdirektorin, * Vilkaviškis (Litauen) 14. 4. 1904, ✝ Paris 9. 7. 1974; gründete 1949 in Amsterdam das Ballet Recital, das 1954 in Het Nederlands Ballet überging; dieses fusionierte 1961 mit Het Amsterdams Ballet und wurde so zum Het Nationale Ballet, dem Niederländischen Nationalballett, das Gaskell bis 1969 leitete und zu einem der führenden Ballettensembles des europäischen Kontinents machte.
3) ['gæskəl], Walter Holbrook, britischer Physiologe, * Neapel 1. 11. 1847, ✝ Cambridge 7. 9. 1914; arbeitete besonders auf den Gebieten der Herz- und Kreislaufphysiologie, untersuchte die Wirkung der Herznerven und entdeckte den Ursprung der sympathischen Nerven im Rückenmark. Von Gaskell stammt der Begriff »Herzblock«.
Universal-Lexikon. 2012.