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Humor
Komik; Witz

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Hu|mor [hu'mo:ɐ̯], der; -s:
Gabe eines Menschen, die Unzulänglichkeit der Welt und des Lebens heiter und gelassen zu betrachten und zu ertragen:
[keinen] Humor haben.
Syn.: Fröhlichkeit, Heiterkeit.

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Hu|mor 〈m.; -s; unz.〉
1. Fähigkeit, auch die Schattenseiten des Lebens mit heiterer Gelassenheit u. geistiger Überlegenheit zu betrachten
2. überlegene Heiterkeit, heitere seel. Grundhaltung
● (keinen) \Humor haben; einen goldenen, unverwüstlichen \Humor haben; \Humor ist, wenn man trotzdem lacht wenn man lacht, obwohl man eher Grund hat zu verzweifeln; (keinen) Sinn für \Humor haben; eine Mitteilung mit \Humor aufnehmen; sich mit \Humor in etwas fügen, schicken [<lat. humor „Feuchtigkeit“, von der mittelalterl. Medizin auf die Körpersäfte angewendet, die (nach ihrer Lehre) die innere Art des Menschen bestimmen]

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1Hu|mor , der; -s, -e <Pl. selten> [älter engl. humour = literarische Stilgattung des Komischen, eigtl. = Stimmung, Laune < afrz. humour < lat. (h)umores = (Temperament u. Charakter bestimmende) Körpersäfte, zu: (h)umor = Feuchtigkeit, Flüssigkeit]:
1. <o. Pl.> Fähigkeit u. Bereitschaft, auf bestimmte Dinge heiter u. gelassen zu reagieren:
er hat, besitzt einen goldenen H.;
etw. mit H. tragen;
ein Mensch ohne H.;
er hat keinen H. (reagiert sehr leicht verärgert, ist nicht in der Lage, etw. gelassen auf-, hinzunehmen);
er hat keinen Sinn für H. (ihm fehlt der Humor, er ist humorlos);
R du hast [ja vielleicht] H.! (was denkst du dir eigentlich!);
Spr H. ist, wenn man trotzdem lacht.
2. sprachliche, künstlerische o. Ä. Äußerung einer von 1Humor (1) bestimmten Geisteshaltung, Wesensart:
der rheinische, der Kölner H.;
gezeichneter H. (Humor in der Kunstform der Karikatur o. Ä.);
schwarzer H. (Humor, der das Grauen, Grauenhafte einbezieht).
3. <o. Pl.> gute Laune, fröhliche Stimmung:
den H. [nicht] verlieren.
2Hu|mor , der; -s, -es [hu'mo:re:s] [lat. (h)umor, 1Humor] (Med. selten):
Körpersaft.

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I
Humor
 
[lateinisch] der, -s/...'mores, Medizin: Körperflüssigkeit.
 
II
Humor
 
[durch englisch-romanische Vermittlung von lateinisch (h)umor »Feuchtigkeit«, »Flüssigkeit«] der, -s, allgemein: heitere Gelassenheit gegenüber den Unzulänglichkeiten von Welt und Menschen und den Schwierigkeiten des Alltags; die für die ästhetische Grundgestalt des Komischen aufgeschlossene Form der Wahrnehmung und Kommunikation.
 
Die ursprüngliche Bedeutung geht auf die Meinung von Hippokrates, Galen und der mittelalterlichen Medizin zurück, die Temperamente der Menschen beruhten auf der unterschiedlichen Mischung der Körpersäfte (humores), also den Sekretionsverhältnissen. »Humor« bezeichnete seit dem 16. Jahrhundert im Englischen »Stimmung«, »Laune«, »Gemütszustand«; wird seit dem 18. Jahrhundert in der Bedeutung der heiteren Gemütsverfassung verwendet. - Schwarzer Humor ist das Scherzen mit dem Schrecken und Grauen, Galgenhumor die Heiterkeit im Bewusstsein des Unentrinnbaren.
 

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1Hu|mor, der; -s, -e <Pl. selten> [älter engl. humour = literarische Stilgattung des Komischen, eigtl. = Stimmung, Laune < afrz. humour < lat. (h)umores = (Temperament u. Charakter bestimmende) Körpersäfte, zu: (h)umor = Feuchtigkeit, Flüssigkeit]: 1. <o. Pl.> Gabe eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt u. der Menschen, den Schwierigkeiten u. Missgeschicken des Alltags mit heiterer Gelassenheit zu begegnen: er hat, besitzt einen unverwüstlichen, goldenen H.; etw. mit H. nehmen, tragen; ein Mensch ohne H.; zwischen sehr tiefem Ernst, überwallender Verzagtheit und bitterem H. (Geissler, Wunschhütlein 15); er hat keinen H. (reagiert sehr leicht verärgert, ist nicht in der Lage, etw. gelassen auf-, hinzunehmen); für seine Unverschämtheiten habe ich keinen H. [mehr] (sie missfallen mir zu sehr); er hat keinen Sinn für H. (ihm fehlt der Humor, er ist humorlos); R du hast, er hat [ja vielleicht] H.! (was denkst du dir, denkt er sich eigentlich!); Spr H. ist, wenn man trotzdem lacht. 2. sprachliche, künstlerische o. ä. Äußerung einer von Humor (1) bestimmten Geisteshaltung, Wesensart: der rheinische, der Kölner H.; gezeichneter H. (Humor in der Kunstform der Karikatur o. Ä.); schwarzer (das Grauen, Grauenhafte einbeziehender) H.; Ein tolles Stück (= Theaterstück). Angefüllt mit schwarzen -en und brillanten Pointen (MM 27. 1. 68, 68). 3. <o. Pl.> gute Laune, fröhliche Stimmung: den H. [nicht] verlieren, behalten; Typen wie dieser ... bringen mich um jeglichen H. (Frisch, Stiller 295). ∙ 4. Laune, Stimmung, Gefühlslage: Dies gab mir den allerschlimmsten H., besonders da ich den Übungsort selbst ganz unerträglich fand (Goethe, Dichtung u. Wahrheit 4).
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2Hu|mor, der; -s, -es [hu'mo:re:s; lat. (h)umor, 1Humor] (Med. selten): Körpersaft.

Universal-Lexikon. 2012.