Gentile da Fabriano
[dʒɛn-], eigentlich Gentile di Niccolò di Giovạnni Mạssi [-dʒ-], italienischer Maler, * Fabriano um 1370, ✝ Rom zwischen August und Oktober 1427; war in Venedig (1408), Brescia (1414-18), Florenz (1422-25), Siena, Orvieto und zuletzt in Rom tätig. Gentiles Werke bleiben dem dekorativen Linienfluss und der golddurchwirkten Chromatik der europäischen Gotik verhaftet (weicher Stil); in der realistischen Beobachtung, der fantasievollen Fabulierfreude und der plastischen Gestaltung zeigen sich wegweisende Ansätze der Frührenaissance. Sein Hauptwerk ist der 1423 für die Strozzi-Kapelle von Santa Trinità in Florenz geschaffene Altar mit der »Anbetung der Könige« (heute Florenz, Uffizien). Neben Altarwerken malte Gentile Fresken für Kirchen in Brescia, Orvieto und Rom sowie im Palazzo Ducale in Venedig (nur eine Madonna im Dom von Orvieto erhalten, 1425).
Weitere Werke: Thronende Madonna mit Kind und zwei Heiligen (um 1390/95; Berlin, Gemäldegalerie); Polyptychon aus Valle Romita bei Fabriano (um 1400; Mailand, Pinacoteca di Brera); Quaratesi-Polyptychon (1425; Teile in Florenz, Uffizien; Hampton Court; Rom, Vatikanisch Sammlungen; Washington, D. C., National Gallery of Art).
L'opera completa, hg. v. E. Micheletti (Mailand 1976);
K. Christiansen: G. da F. (London 1982).
Universal-Lexikon. 2012.