Akademik

Gilles
Gịlles,
 
1) Barthel, Maler, * Rendsburg 31. 8. 1891, ✝ Wees (bei Flensburg) 19. 11. 1977; Vertreter der Neuen Sachlichkeit. In seinen in altmeisterlicher Technik meist auf Holztafeln gemalten Bildern zeichnet er ein exakt beobachtetes Porträt der Menschen und der Lebenssituation der 20er-Jahre (»Die Braut«, 1926; Privatsammlung) - ab 1929 auch mit sozialkritischen und antimilitaristischen Tendenzen: »Ruhrkampf« (auch »Barrikade«, 1929/30; Aachen, Suermondt-Ludwig-Museum), »Selbstbildnis mit Gasmaske« (1930; ebenda), »Der Krieg« (1932; zerstört). Sein Spätwerk umfasst neben Landschaften auch magisch-surreale Arbeiten mit teils mythologischer, teils zeitkritischer Thematik.
 
Literatur:
 
A. C. Oellers u. M. Euler-Schmidt: B. G., Leben u. Werk (1987).
 
 2) Werner, Maler und Grafiker, * Rheydt (heute zu Mönchengladbach) 29. 8. 1894, ✝ Essen 22. 6. 1961; war 1922/23 Schüler von L. Feininger am Bauhaus in Weimar, später von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt. Entscheidende Anregungen empfing Gilles von der italienischen Landschaft, besonders von Ischia, wo er sich seit 1921 v. a. im Sommer regelmäßig aufhielt. In einer zeichenhaften, lyrischen Bildsprache entstanden farblich nuancierte Landschaftsdarstellungen. Einen weiteren Höhepunkt in seinem Schaffen bilden Werke mythologischen Inhalts (Aquarellzyklus »Orpheus«, 1947).
 
Literatur:
 
K. Lamp: Der Maler des Orpheus - W. G. (1965);
 
W. G., bearb. v. I. Krueger, Ausst.-Kat. (1973);
 M. Schwengers: W. G. (1985);
 J. Baleka: W. G. (1994).

Universal-Lexikon. 2012.