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Feininger
Feininger,
 
1) Andreas Bernhard Lyonel, amerikanischer Fotojournalist, * Paris 27. 12. 1906, ✝ New York (N. Y.) 18. 2. 1999, Sohn von 2); studierte Architektur am Bauhaus in Weimar (1922-25) und in Zerbst (1925-28); 1932-33 Mitarbeiter von Le Corbusier. 1933-39 lebte Feininger in Stockholm, wo er sich auf Architektur- und Industriefotografie spezialisierte, ab 1939 in den USA. Von 1940 an arbeitete er für die Bildagentur »Black Star Photos«, ab 1943 als freier Publizist für die Zeitschrift »Life«. Feininger veröffentlichte Fachbücher und Bildbände.
 
 2) Lyonel Charles Adrian, amerikanischer Maler und Grafiker deutscher Abkunft, * New York 17. 7. 1871, ✝ ebenda 13. 1. 1956, Vater von 1); zunächst als Violinist ausgebildet; studierte ab 1887 Malerei u. a. an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, der Akademie in Berlin und der Académie Colarossi in Paris. Ab 1913 stand er der Bewegung des Blauen Reiters nahe (1924 mit W. Kandinsky, P. Klee und A. von Jawlensky Gründung der Gruppe »Die Blauen Vier«). 1919-33 wirkte Feininger als Lehrer am Bauhaus (Herausgeber der Bauhausbücher). 1936 kehrte er in die USA zurück, nachdem seine Bilder von den Nationalsozialisten als entartet deklariert worden waren. - Feininger malte, angeregt vom Kubismus und von R. Delaunay, Straßen-, Architektur-, Schiffs- und Seebilder, die aus prismatisch gebrochenen, sich überblendenden Formen in transparenten Farbtönen komponiert sind. Sein umfangreiches grafisches Œuvre umfasst v. a. Radierungen und Holzschnitte. Zwischen 1888 und 1910 erschienen über 1 500 Zeichnungen (Illustrationen und Karikaturen) von Feininger in deutschen, französischen und amerikanischen Zeitschriften. Bekannt wurden seine Comicstrips »The Kin-der-Kids« und »Wee Willie Winkie's World« (1906), die er für die »Chicago Sunday Tribune« entwarf.
 
Literatur:
 
H. Hess: L. F. (1959, Nachdr. 1991);
 L. E. Prasse: L. F. Das graph. Werk (a. d. Engl., 1972);
 
L. F., hg. v. J. L. Ness (New York 1974);
 
L. F. Karikaturen, Comic strips, Illustrationen 1888-1915, bearb. v. U. Luckhardt u. a., Ausst.-Kat. (1981);
 U. Luckhardt: L. F. Die Karikaturen u. das zeichner. Frühwerk (1987);
 
L. F. Die Halle-Bilder, hg. v. W. Büche u. a., Ausst.-Kat. Staatl. Galerie Moritzburg Halle (1991);
 
F. Arbeiten aus seiner Zeit in Weimar u. Dessau, bearb. v. U. Eggeling, Ausst.-Kat. Galerie Michael Beck Leipzig (1994);
 
L. F. Gelmeroda. Ein Maler u. »sein« Motiv, hg. v. W. Büche, Ausst.-Kat. Staatl. Galerie Moritzburg Halle (1995).

Universal-Lexikon. 2012.