Granville
[grã'vil], Hafenstadt und Seebad im Département Manche, Frankreich, in der Normandie, an der Westküste der Halbinsel Cotentin, 12 400 Einwohner. Die befestigte Oberstadt liegt malerisch auf 40 m hohem Felssporn; Museen, Spielkasino; Fähre nach Jersey und zu den Chausey-Inseln.
Granville entstand um eine Wallfahrtskapelle des 12. Jahrhunderts, die heute von der Kirche Notre-Dame (16./17 Jahrhundert) überbaut ist. Die von den Engländern im 15. Jahrhundert erbaute Zitadelle spielte in den englisch-französischen Kriegen eine bedeutende Rolle; Ludwig XIV. ließ sie schleifen, 1720 wurde sie wiederhergestellt.
Granville
['grænvɪl], englische Earlswürde, zunächst im Besitz der Familie Carteret, seit 1833 der Familie Gower. - Bedeutende Vertreter:
1) George Leveson-Gower ['levɪsn 'gaʊə], 2. Earl of Granville (seit 1846), britischer Politiker, * London 11. 5. 1815, ✝ ebenda 31. 3. 1891; war 1851/52 Außenminister, danach mit kurzen Unterbrechungen Lordpräsident des Geheimen Staatsrats (Privy Council); 1868-70 und 1886 Kolonialminister sowie 1870-74 und 1880-85 abermals Außenminister Granville war ein enger Vertrauter W. E. Gladstones und dessen Nachfolger in der Führung der Liberalen Partei.
2) John Carteret ['kɑːtərɪt], 1. Earl of Granville (seit 1744), britischer Politiker, * 22. 4. 1690, ✝ Bath 2. 1. 1763; war 1721-24 Staatssekretär für die Kolonien und 1724-30 Lordstatthalter von Irland, gehörte dann zu den Gegnern R. Walpoles und leitete nach dessen Sturz 1742-44 als Staatssekretär die britische Außenpolitik.
Universal-Lexikon. 2012.