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Gürteltiere
Gürteltiere,
 
Dasypodidae, Säugetierfamilie aus der Ordnung Zahnarme mit etwa acht rezenten Gattungen und rd. 20 Arten, die über den amerikanischen Kontinent vom Süden der USA bis zur Magellanstraße verbreitet sind. Gürteltiere haben einen gedrungenen Körperbau (Kopf-Rumpf-Längen 12-100 cm) mit kurzen, stämmigen Beinen; das Körpergewicht variiert von 100 g (Gürtelmulle) bis zu 60 kg (Riesengürteltier). Der aus Knochen und Horn bestehende Panzer besteht aus je einem Stirn-, Schulter- und Kruppenschild sowie 2-13 (Gürtelmulle 23-25) Gürteln, die untereinander und mit den Schildern über Hautfalten gelenkig verbunden sind; die wenig gepanzerte Unterseite und eine starke Hautmuskulatur ermöglichen es einigen Gürteltieren, sich einzurollen. Sie sind flink laufende Bodenbewohner, die sich von Insekten, Spinnen, kleinen Wirbeltieren, Aas und zum Teil auch pflanzlich ernähren. Ruhezeiten verbringen sie meist in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Die meist 2-4 (in Ausnahmen bis zu 12) eineiigen Jungen können schon eine Woche nach der Geburt gut laufen, nach spätestens 3-4 Wochen sehen und sind nach neun Monaten geschlechtsreif. Gürteltiere werden 12-16 Jahre alt.
 
Zu den Gürteltieren gehören u. a.: die Gattung Kugelgürteltiere (Tolypeutes; zwei Arten in Südamerika), etwa 35-45 cm körperlang; sie können sich zu einer Kugel einrollen; die Gattung Weichgürteltiere (Dasypus; vier Arten); Körperlänge etwa 35-55 cm; Hautknochenpanzer dünn und leicht, dunkel- bis gelblich braun; Kopf mit großen tütenförmigen Ohren; die Art Riesengürteltiere (Priodontes giganteus), mit rd. 1 m Körperlänge und 50 cm langem Schwanz größte Art der Gürteltiere; nachtaktiv; im östlichen Südamerika; Bestände bedroht; die Gürtelmulle (Unterfamilie Chlamydophorinae) leben unterirdisch und kommen nur nachts an die Oberfläche; zwei Gattungen mit je einer Art, u. a. der Gürtelmull (Gürtelmaus, Chlamyphorus truncatus); sie sind von der Ausrottung bedroht.

Universal-Lexikon. 2012.