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Gusmão
Gusmão
 
[guʃ'mãu̯], José Alexandre (»Xanana«), osttimorischer Politiker, einer der Führer der Unabhängigkeitsbewegung von Osttimor, * Laleia (Distrikt Manatuto) 20. 6. 1946; übernahm nach der Okkupation Osttimors (Dezember 1975) durch die indonesische Armee 1978 die Führung des militärischen Flügels der FRETILIN (portugiesische Abkürzung für »Revolutionäre Front des unabhängiges Osttimor«) und wurde 1981 Präsident der FRETILIN. Seit Beginn der 80er-Jahre suchte er eine Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungsweg (z. B. 1983 kurzzeitiger Waffenstillstand und Bemühung um Friedensgespräche). 1992 von der indonesischen Besatzungsmacht festgenommen, 1993 zu lebenslanger Haft verurteilt (später Umwandlung der Strafe in 20 Jahre Gefängnis). In Abwesenheit im April 1998 zum Präsidenten des in Portugal gegründeten Nationalrates des timorischen Widerstandes gewählt, wurde er nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor im September 1999 freigelassen; kehrte im Oktober 1999 in seine Heimat zurück. Im Oktober 2000 wurde er Vorsitzender des neu geschaffenen osttimorischen Nationalrats (Rücktritt März 2001). Im April 2002 erfolgte seine Wahl zum ersten Präsidenten von Osttimor, das am 20. 5. 2002 seine Unabhängigkeit erlangte.

Universal-Lexikon. 2012.