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Hannoversch Münden
I
Hannoversch Mụ̈nden,
 
bis 31. 12. 1990 Mụ̈nden, Stadt im Landkreis Göttingen, Niedersachsen, 123 m über dem Meeresspiegel, am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser, zwischen Reinhards-, Bramwald und Kaufunger Wald, 28 100 Einwohner; Akademie für Umwelt und Technik, Landespolizeischule, Hessische Forstliche Versuchsanstalt; Herstellung von Verpackungsfolien und Luftgewehrmunition, Metallverarbeitung, Gummiwarenindustrie, Kunststoffverarbeitung; Fremdenverkehr, Personenschifffahrt. Auf die einstige Zugehörigkeit der Stadt zum historischen Land Hannover ist der Name Hannoversch Mụ̈nden zurückzuführen. 1973 wurde die Stadt durch Eingemeindungen (u. a. von Bursfelde) vergrößert.
 
Stadtbild:
 
Blasiuskirche mit spätgotischem Langhaus (1487-1502) über romanische Vorgängerbauten errichtet, Barockaltar und -orgelprospekt; Ägidienkirche (15.-17. Jahrhundert). Im Welfenschloss (Weserrenaissance, 1562-84) Amtsgericht und Städtisches Museum mit fürstlichen Prunkgemächern (Gemach zum Weißen Roß, Römergemach; Fayencen). Rathaus (1603-19) mit Renaissanceportal; zahlreiche Fachwerkhäuser (15./17. Jahrhundert) sowie Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung (Oberes Tor, 16. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
1183 ist Münden als Stadt im Besitz der Landgrafen von Thüringen bezeugt. Nach deren Aussterben kam es 1247 an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg; 1866 kam es an Preußen. Grundlagen der wirtschaftlichen Blüte waren die günstige verkehrsgeographische Lage (Schifffahrt auf der Weser) sowie das 1247 verliehene (erst 1824 aufgehobene) Stapelrecht.
 
Literatur:
 
K. Heinemeyer: Die Gründung der Stadt Münden, in: Hess. Jb. für Landesgesch., Jg. 23 (1973);
 J. D. von Pezold in: Gesch. der Stadt Münden im 19. u. 20. Jh., H. 1-3 (1980-82).
II
Hannoversch Mụ̈nden
 
[-fərʃ-], Hann. Münden.

Universal-Lexikon. 2012.