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Hegau
Hegau,
 
alte Kulturlandschaft in Baden-Württemberg, die Gäulandschaft nordwestlich des Bodensees; Hauptort ist Singen. Der Hegau ist ein tektonisch angelegtes, mit Ablagerungen aus der letzten Eiszeit sowie mit Molasse erfülltes Becken (500-600 m über dem Meeresspiegel), mit vielen Bergkegeln durchsetzt, die auf jungtertiären Vulkanismus zurückgehen, eine westliche Reihe (aus Basalt): Hohenhewen (mit 846 m über dem Meeresspiegel der höchste), Hohenstoffeln u. a., sowie eine östliche Reihe (aus Phonolith): Mägdeberg, Hohenkrähen, Hohentwiel u. a. Heiße trockene Sommer erlauben ausgedehnten Getreideanbau; Weinbau wird an der Südseite des Hohentwiel bis 500 m über dem Meeresspiegel betrieben. - Die 787 erstmals urkundlich erwähnte Grafschaft Hegau wurde in karolingischer Zeit im Süden begrenzt vom Rhein (zwischen Konstanz und Schaffhausen), im Westen vom Randen, reichte im Osten vom Bodensee bei Überlingen bis etwa Neuhausen ob Eck und erstreckte sich im Norden über die Donau hinaus. Die Grafschaft kam gegen 1180 an die Staufer. Im Spätmittelalter gehörte der Kern des Hegaus zur Landgrafschaft Nellenburg, die 1805 von Österreich an Württemberg und 1810 an Baden fiel.
 
Literatur:
 
W. Schmidle: Die Geologie von Singen u. der H.-Vulkane (31946);
 W. Weiskirchner: Über die Deckentuffe des H.s (Berlin-Ost 1967).
 

Universal-Lexikon. 2012.