Hẹrne,
kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, im mittleren Ruhrgebiet, südlich der Emscher, 61 m über dem Meeresspiegel, 175 700 Einwohner; Martin-Opitz-Bibliothek (Sammlung aus östlichem Mitteleuropa), jährlich Cranger Kirmes (größte im Ruhrgebiet) und »Tage alter Musik«; Flottmann-Hallen mit Kulturbetrieb; Solebad mit Rheumaklinik, Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum. Entsorgungs-, Energie-, Bauwirtschaft, elektrotechnische, chemische und Stahlindustrie; Häfen am Rhein-Herne-Kanal (Umschlag 1995: 563 000 t), im Stadtbezirk Wanne-Eickel wichtiger Verschiebebahnhof und Stückgutumschlagplatz der Deutschen Bahn AG.
Schloss Strünkede, ein in einem Park gelegenes Herrenhaus (Bruchsteinbau des 16. und 17. Jahrhunderts mit Schlosskapelle von 1272), beherbergt das Emschertalmuseum.
Das um 890 erwähnte Kirchdorf Herne, das mit einer neben der Burg derer von Strünkede entstandenen Siedlung den Kern Hernes bildete, war seit 1263 Lehnsbesitz der Grafen von Kleve, seit 1666 im Besitz von Brandenburg-Preußen. Mit dem seit 1856 einsetzenden Bergbau auf Kohle (1978 stark eingeschränkt) sowie der folgenden Eisenindustrie gewann das Dorf rasch an Bedeutung. 1897 wurde es Stadt; 1975 Zusammenschluss mit Wanne-Eickel.
Universal-Lexikon. 2012.