Akademik

Herwegh
Hẹrwegh
 
[-veːk], Georg, Schriftsteller, * Stuttgart 31. 5. 1817, ✝ Baden-Baden 7. 4. 1875; wurde 1836 nach der Aufgabe des Theologiestudiums in Stuttgart Mitarbeiter an A. Lewalds »Europa«. 1839 floh er wegen eines Streites mit einem Offizier in die Schweiz, veröffentlichte hier die »Gedichte eines Lebendigen« (1841-43, 2 Bände), mit denen er berühmt wurde; lebte 1841-42 in Paris, dann einige Monate in Deutschland und in der Schweiz, seit 1844 wieder in Paris, wo er nach der Revolution von 1848 als Führer der Deutschen auftrat. Im April 1848 fiel er mit einer deutsch-französischen Arbeiterkolonne in Baden ein und wurde am 27. 4. bei Schopfheim geschlagen. Danach lebte er wieder in Paris, dann vornehmlich in Zürich und Liestal, seit 1866 in Baden-Baden. Herweghs politisch-revolutionäre Gedichte begeisterten seine Anhänger durch leidenschaftlichen Pathos und treffende Rhetorik, u. a. mit dem »Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein« (»Mann der Arbeit, aufgewacht!« 1863).
 
Ausgaben: Werke in 3 Teilen, herausgegeben von H. Tardel (1909); Werke in 1 Band, herausgegeben von H.-G. Werner (1967); Frühe Publizistik: 1837-41, bearbeitet von B. Kaiser u. a. (1971).
 
Literatur:
 
S. Peuckert: Freiheitsträume, G. H. u. die Herweghianer (1985);
 M. Krausnick: Die eiserne Lerche. Die Lebensgesch. des G. H. (1993).
 

Universal-Lexikon. 2012.