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Hotan
Hotan,
 
Khotan [x-], Chotan, Hot'ien, Hetian, Oase und alte Handelsstadt am Südrand des Tarimbeckens und der Wüste Takla Makan, China, im Süden der Autonomen Region Sinkiang, etwa 3 600 km2, 121 000 Einwohner. Hotan liegt 1 400 m über dem Meeresspiegel am Fluss Hotan (zum Tarim, den er aber nicht mehr erreicht); Obstbau, Textilindustrie. - Durch Hotan verlief ein Zweig der Seidenstraße; im 1. Jahrtausend n. Chr. war es eine bedeutende Karawanenstadt und ein Zentrum des Buddhismus. Britische und deutsche Ausgrabungen (1914, 1929) legten große Tempel mit Wandgemälden und Stuckplastiken frei, die eine iranisch-buddhistische Mischkultur zeigen. Unter den Funden (2.-3. Jahrhundert) fallen Gemmen römischer Herkunft mit Bildern des Apoll und der Athene sowie Keramikgefäße mit hellenistischen Silenköpfen auf. In Gräbern erhielten sich chinesische Seidenstoffe (2. Jahrhundert n. Chr.). Die Funde befinden sich zum Teil im Überseemuseum Bremen und im Völkerkundemuseum München.

Universal-Lexikon. 2012.