Hỵksos,
Könige asiatischer Herkunft, die um 1650 v. Chr. Ägypten eroberten und über hundert Jahre lang (15. und 16. Dynastie) beherrschten. Der von Manetho als »Hirtenkönige« erklärte Name Hyksos bedeutete ursprünglich »Fürsten der Fremdländer«.
Mittelpunkt ihrer Herrschaft war Auaris, ihr Hauptgott Seth (Sutech). Der Einfall der Hyksos steht in Zusammenhang mit Völkerbewegungen in Vorderasien, v. a. der nichtsemitischen Hurriter, die auch Teile der syrischen Bevölkerung in Bewegung brachten. Ob bei den Hyksos das hurritische oder das westsemitische Element überwog, ist noch umstritten. Der Befreiungskampf Ägyptens gegen die Hyksos wurde von oberägyptischen, in Theben herrschenden Fürsten unternommen und von König Amosis durch die Eroberung von Auaris beendet. Von Denkmälern der Hyksos ist wenig erhalten, die Königsnamen erscheinen v. a. auf Skarabäen. Kulturgeschichtlich ist von Bedeutung, dass sie Pferd, Wagen und Krummschwert in Ägypten einführten, sodass sich eine neue Art der Kriegführung entwickelte. Frühere Annahmen, welche die Hyksos mit den Israeliten in Verbindung brachten, sind nicht zu halten.
A. Alt: Die Herkunft der H. in neuer Sicht (Berlin-Ost 1954, Nachdr. ebd. 1961);
J. von Beckerath: Unters. zur polit. Gesch. der Zweiten Zwischenzeit in Ägypten (1965);
W. Helck: Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jt. v. Chr. (21971).
Universal-Lexikon. 2012.