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Jiang Qing
Jiang Qing
 
[dʒjaȖ tʃiȖ], Chiang Ch'ing, eigentlich Luan Shumeng [-ʃu-], chinesische Politikerin, * Zhucheng (Provinz Shandong) März 1914, ✝ (Selbstmord) Peking 14. 5. 1991; Filmschauspielerin, seit 1939 Ehefrau Mao Zedongs. Als Mitarbeiterin des Kulturministeriums suchte sie die Pekingoper zu reformieren (Verbindung der klassischen Form mit revolutionärem Inhalt; z. B. »Die rote Frauenkompanie«). Seit 1966 war sie neben Lin Biao und Chen Boda eine der treibenden Kräfte der Kulturrevolution, seit 1969 Mitglied des Politbüros der KP. Als Verfechterin radikalideologischer Positionen bekämpfte sie den Wiederaufstieg des mehr pragmatisch ausgerichteten Deng Xiaoping, der sich aber im Machtkampf nach dem Tod Mao Zedongs (September 1976) durchsetzen konnte. Im Oktober 1976 wurde Jiang Qing als Haupt der Viererbande verhaftet, 1977 aus der KP ausgeschlossen, 1980 vor Gericht gestellt und verschiedener Verbrechen zur Zeit der Kulturrevolution beschuldigt, 1981 zum Tode verurteilt, 1983 jedoch zu lebenslanger Freiheitsstrafe begnadigt. Längere Zeit geheim gehalten, wurde sie wegen schwerer Erkrankung wohl schon (nach chinesischen Angaben) 1984 aus der Haft entlassen.

Universal-Lexikon. 2012.