Lin Biao,
Lin Piao, chinesischer General und Politiker, * Huangkang (Provinz Hubei) 5. 12. 1907, ✝ 13. 9. 1971; unterstützte 1928-34 Mao Zedong beim Aufbau der »Chinesischen Sowjetrepublik« und verteidigte sie als Befehlshaber des 1. Armeekorps gegen die Angriffe der Truppen Chiang Kai-sheks. Auf dem »Langen Marsch« (1934/35) bildeten die ihm unterstellten Einheiten die Vorhut der Roten Armee. Im Krieg gegen Japan (seit 1937) Divisionskommandeur, hielt er sich nach seiner Verwundung (1938) drei Jahre in der Sowjetunion auf (1939-42). Als Kommandeur kommunistischer Truppenverbände in Nordostchina legte Lin Biao mit der Eroberung der Mandschurei (1945-48) die Grundlagen für den Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg.
Im Koreakrieg (1950-53) befehligte er zeitweise die chinesischen »Freiwilligenverbände«. 1954 wurde Lin Biao stellvertretender Ministerpräsident der Volksrepublik China, 1955 erhielt er den Titel eines Marschalls. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Politbüros der KPCh, 1958 auch seines ständigen Ausschusses. Als Verteidigungsminister (seit 1959) suchte er die Kampfkraft der Armee mit ihrer revolutionären Schulung im Sinne Mao Zedongs zu verbinden; zu diesem Zweck ließ er wesentliche Aussagen Mao Zedongs im »Kleinen Roten Buch« zusammenfassen. 1965/66 beteiligte er sich führend an der Auslösung der »Großen Proletarischen Kulturrevolution«. Bereits ab 1966 Vize-Vorsitzender der KPCh, wurde er 1969 als offizieller »Stellvertreter und Nachfolger Mao Zedongs« designiert (Festschreibung seiner Position in der neuen Parteisatzung). 1970 stellte sich Lin Biao jedoch politisch-ideologisch gegen Mao Zedong; seine Absicht, mithilfe seiner Anhänger im zentralen Militärapparat im September 1971 selbst die Macht zu übernehmen und durch einen Sprengstoffanschlag Mao Zedong zu töten, scheiterte. Nach offizieller chinesischer Version kam Lin Biao beim Versuch, sich mit einem Flugzeug in die UdSSR abzusetzen, durch dessen Absturz über der Mongolei ums Leben; möglicherweise fand er schon in der Nacht vom 12. zum 13. 9. 1971 in Peking den Tod.
Universal-Lexikon. 2012.