Jívaro
['xiβaro], Jị́baro, Aents, Sammelbezeichnung für die 72 800 indianischen Waldbauern und Kleinviehhalter im Gebiet der Ostabdachung der Anden: Shuar (Ecuador), untergliedert in Untsuri Shuar und Tsumu Shuar, Achual (Ecuador und Peru) und Áwajun. Traditionell in Einzelgehöften siedelnd, leben sie heute überwiegend in Dörfern zusammen. Ihre um Kopfjagd (Schrumpfkopf), Kriegerideal und Visionssuche zentrierte traditionelle Kultur ist durch Missionierung und marktwirtschaftliche Einbindung in raschem Wandel begriffen. Seit den 60er-Jahren besteht die wachsende Tendenz zur föderativen Selbstorganisation, die v. a. Landraub und Identitätsverlust begegnen will. - Die Eingliederung der Jívaro-Sprachen innerhalb des Gesamtsystems der Indianersprachen ist noch nicht geklärt.
Schrumpfkopf-Macher? Jíbaro-Indianer in Südamerika, hg. vom Dezernat für Kultur u. Freizeit der Stadt Frankfurt a. M., Ausst.-Kat. (1977).
Universal-Lexikon. 2012.