Kọmmerell,
Max, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, * Münsingen 25. 2. 1902, ✝ Marburg 25. 7. 1944. Kommerell, dessen langjährige Freundschaft mit S. George 1930 zerbrach, lehrte an den Universitäten Frankfurt am Main und Marburg. Er vertrat, wie E. Bertram und F. Gundolf, die Auffassung von der Dichtung als einer sittlichen und Normen setzenden Kraft. Kommerells schriftstellerische Begabung äußert sich am eindrucksvollsten in seinen Literaturessays, v. a. »Geist und Buchstabe der Dichtung« (1940) und »Gedanken über Gedichte« (1943). Als Dichter hat er sich in allen Gattungen und in vielfältigen Formen versucht. Themen seiner Lyrik sind Liebe, Tod, Natur, Jugend und Erinnerungen. In der Prosa war ihm Jean Paul Vorbild, im dramatischen Schaffen P. Calderón de la Barca, den er ebenso wie Michelangelo übersetzte.
Weitere Werke: Abhandlungen und Essays: Der Dichter als Führer in der deutschen Klassik (1928); Jean Paul (1933); Lessing und Aristoteles (1940).
Lyrik: Leichte Lieder (1931); Die Lebenszeiten (1942); Mit gleichsam chinesischem Pinsel (herausgegeben 1946).
Erzählung: Der Lampenschirm aus den drei Taschentüchern (1940).
Bühnenwerke: Die Gefangenen (herausgegeben 1948); Kasperlespiele für große Leute (herausgegeben 1948).
Universal-Lexikon. 2012.