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Köthen
Köthen,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Köthen, Landkreis im Regierungsbezirk Dessau, Sachsen-Anhalt, 480 km2, 71 200 Einwohner, Kreisstadt ist Köthen (Anhang). Das Kreisgebiet, das im Nordosten an die kreisfreie Stadt Dessau und an die Elbe grenzt, wird von der flachwelligen Köthener Lössebene (der südliche Ausläufer der Magdeburger Börde) mit Schwarzerde, im Norden von der Elbniederung (zum Teil Biosphärenreservat Mittlere Elbe) und im Süden von der Auenlandschaft der Fuhneniederung eingenommen. Das Ackerland ist Grundlage für eine ertragreiche Agrar- und Ernährungswirtschaft. Dominierende Industriezweige sind Maschinenbau, chemische und feinwerktechnische Industrie; nach 1990 wurden zahlreiche klein- und mittelständische Betriebe gegründet. Industriestandorte sind neben Köthen (Anhang) auch die Stadt Aken (Elbe) und die Gemeinde Weißandt-Gölzau. Weitere Städte sind Gröbzig und Radegast.
 
 2) Köthen (Anhang), Kreisstadt des Landkreises Köthen, Sachsen-Anhalt, 85 m ü. m., in der fruchtbaren Köthener Lössebene, 31 700 Einwohner; FH Anhalt, Johann-Friedrich-Naumann-Museum (Vogelsammlung), Historisches Museum (mit ur- und frühgeschichtliche Sammlung), angeschlossen die Bach-Gedenkstätte; Bau von Förder- und Krananlagen, Kesseln, Herstellung von Lacken und Farbstoffen, Möbelbau und Eisengießerei.
 
Stadtbild:
 
Das Schloss ist eine Dreiflügelanlage der Renaissance (1597-1604, 17.-19. Jahrhundert umgebaut) mit klassizistischer ehemaliger Schlosskirche Santa Marien (1826-32). Spätgotische Stadtkirche Sankt Jakob (1400-30), eine dreischiffige Hallenkirche mit Fürstengruft (barocke Prunksärge); barocke Agnuskirche (1694-99). Das Stadtbild wird von zweigeschossigen Bürgerhäusern des 18./19. Jahrhunderts geprägt; Rathaus im Stil der Neurenaissance (1898-1900); Martinskirche (1912-14).
 
Geschichte:
 
Im Schutz einer vermutlich im 11. Jahrhundert angelegten, mit slawischem Suburbium versehenen Wasserburg (1396 erstmals urkundlich erwähnt) erwuchs die 1115 erstmalig genannte Marktsiedlung Köthen, die um 1200 und im 15. Jahrhundert Münzstätte der Fürsten von Anhalt war. 1603-1847 war Köthen Residenz der Linie Anhalt-Köthen, danach gehörte es bis 1945 zum Herzogtum beziehungsweise Freistaat Anhalt.
 

Universal-Lexikon. 2012.