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Kulturzeitschriften
Kulturzeitschriften,
 
meist monatlich oder vierteljährlich erscheinende Zeitschriften mit einem breiten Themenspektrum von Literatur, Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft bis zu Politik und Geschichte. Bevorzugt werden die Formen des Essays, des Berichts, seltener der Dokumentation. Viele Kulturzeitschriften enthalten Kritiken von Buchneuerscheinungen und Kunstereignissen. Literarisch orientierte Kulturzeitschriften veröffentlichen auch Gedichte, Kurzgeschichten u. Ä. - Vorläufer der um 1800 entstandenen Kulturzeitschriften waren die literarisch-poetischen und die literarisch-kritischen Zeitschriften. Die Zeitschrift »Die Grenzboten« (1841-1922) stellte einen Prototyp dar, der seine weitere Ausprägung in den seit den 1870er-Jahren entstandenen »Rundschauzeitschriften« fand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige der während der nationalsozialistischen Diktatur eingestellten Kulturzeitschriften wieder begründet, andere entstanden neu. Ihr Einfluss auf das geistige Leben im westlichen Deutschland, der in den ersten Jahren nach 1945 bedeutend war, hielt bis in die 60er-Jahre an. Danach sanken die Auflagen, einige Kulturzeitschriften wurden eingestellt. Doch auch in den 60er- und 70er-Jahren wurden Kulturzeitschriften neu gegründet. Zu den gegenwärtig erscheinenden Kulturzeitschriften gehören u. a. »Evangelische Kommentare«, »Herder Korrespondenz«, »Kursbuch«, die deutsche Ausgabe von »Lettre International«, »Luther. Monatshefte«, »Merkur«, »Die Neue Gesellschaft - Frankfurter Hefte«, »Neue Rundschau«, »Stimmen der Zeit«, »Universitas«; in Österreich »Forum«, »Zukunft«; in der Schweiz »du«, »Schweizer Monatshefte«.

Universal-Lexikon. 2012.