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Küstrin
Küstrin,
 
polnisch Kostrzyn ['kɔstʃin], Stadt in der Woiwodschaft Lebus (bis 1998 in der aufgelösten Woiwodschaft Gorzów [Landsberg]), Polen, an der Mündung der Warthe in die Oder, am Rand des Oderbruchs nahe der Grenze zu Deutschland, 16 700 Einwohner; Papierfabrik, Maschinenbau, Bekleidungs-, Lebensmittelindustrie; Flusshafen, Eisenbahnknotenpunkt und -grenzübergang (seit 1992) nach Küstrin-Kietz (Brandenburg)
 
Stadtbild:
 
Erhalten sind Reste der Stadtbefestigung (nach 1537).
 
Geschichte:
 
Küstrin, 1232 erstmals erwähnt, fiel 1252 an die Markgrafen von Brandenburg und gewann 1535-71 als Residenz des Markgrafen Johann von Neumark (genannt Hans von Küstrin, * 1513, ✝ 1571) Bedeutung. In der zur Sicherung des Oderübergangs mehrfach ausgebauten Festung wurde 1730 der spätere König Friedrich II., der Große, nach einem gescheiterten Fluchtversuch auf Befehl seines Vaters Friedrich Wilhelm I. gefangen gehalten und musste der Hinrichtung seines Freundes H. H. Katte zusehen. 1806-14 stand Küstrin unter französischer Besatzung. Das im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörte Küstrin kam 1945 unter polnische Verwaltung; seine Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt (in Kraft seit 16. 1.1992). - Der Stadtteil Kietz am linken Oderufer heißt nach Umbenennungen seit 1991 wieder Küstrin-Kietz, er ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg mit 960 Einwohnern.

Universal-Lexikon. 2012.