Lichtschäden,
Lichtdermatosen, Photodermatosen, aktinische Krankheiten, durch Einwirkung von Lichtstrahlen (Sonnen-, UV-Licht) hervorgerufene Hautreaktionen oder -erkrankungen. Häufigste Form ist der Sonnenbrand (Dermatitis solaris) als akute phototox. Reaktion der normal lichtempfindlichen Haut auf eine übermäßige Sonneneinwirkung oder Überdosierung einer Bestrahlung mit UV-Lampen. Er wird v. a. durch den kurzwelligen Anteil der ultravioletten Strahlen (UV-B, »Dorno-Strahlung«) hervorgerufen und besteht in einer einfachen entzündlichen Hautrötung (Sonnenerythem) oder zusätzlich schmerzhafter Blasenbildung mit anschließender Hautablösung, bei großflächigen Schädigungen mit den Symptomen einer Verbrennung. Die Reaktion wird auf Schnee- oder Gletscherflächen durch zusätzliche Einwirkung der reflektierten Strahlen verstärkt und dann als Gletscherbrand (Erythema glaciale) bezeichnet, der auch mit einer Entzündung von Binde- und Hornhaut (»Schneeblindheit«) und der Lippen (Cheilitis actinica) verbunden sein kann.
Der Behandlung dienen Kühlung, lindernde Gele mit Antihistaminika, gegebenenfalls corticoidhaltige Cremes. Wiederholte starke Schädigungen im Jugendalter erhöhen, verbunden mit einer genetischen Disposition, das Risiko einer späteren Hautkrebsentstehung (Plattenepithelkarzinom). Langfristige Lichteinwirkung führt zu chronischen Lichtschäden (Landmannshaut).
Zu phototox. Lichtschäden kann es nach äußerlichem Kontakt mit photosensibilisierenden Stoffen wie Bergamotteöl in Kosmetika, aber auch als Nebenwirkung einer Arzneimitteleinnahme (z. B. Tetracycline, Sulfonamide) kommen, die zu einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit der Haut, auch in Form einer allergischen Reaktion (Photoallergie), führen. Folge einer Überempfindlichkeit der Haut ist die mit Quaddelbildung verbundene Lichturtikaria. Durch Überempfindlichkeit auf endogene Substanzen unklarer Herkunft entsteht v. a. im Frühjahr die chronisch-polymorphe Lichtdermatose, die mit steigenden UV-A-Dosen im Sinne einer Gewöhnung (Lichtkonditionierung) behandelt wird.
Universal-Lexikon. 2012.