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Lohenstein
Lohenstein,
 
Daniel Casper von (seit 1670), eigentlich Daniel Cạsper, Schriftsteller, * Nimptsch (Niederschlesien) 25. 1. 1635, ✝ Breslau 28. 4. 1683; war Anwalt, Syndikus, Gesandter und kaiserlicher Rat; schrieb mit 15 Jahren sein erstes Trauerspiel (»Ibrahim Bassa«, gedruckt 1689); Vorbilder waren Seneca der Jüngere und v. a. A. Gryphius. Seine pathetisch-heroischen Stücke, voll erregender Handlung und greller Effekte, entsprechen dem barocken Stilideal. Bedeutend ist die Fortentwicklung des schlesischen Kunstdramas in seiner Tragödie »Sophonisbe« (1680). Sein (unvollendetes) Hauptwerk, der Roman »Großmüthiger Feldherr Arminius oder Hermann. ..« (herausgegeben 1689-90, 2 Bände, Nachdruck 1973), eine verschlüsselte Huldigung an das Haus Habsburg, zeigt ein erstaunliches Maß an Erfindungsgabe, leidet aber an der Überfülle von Wissensstoff und abstruser Gelehrsamkeit.
 
Weitere Werke: Dramen: Cleopatra (1661); Agrippina (1665); Ibrahim Sultan (1673).
 
Ausgaben: Dramen, herausgegeben von K. G. Just, 3 Bände (1953-57); Gedichte, herausgegeben von G. Henninger (1961).
 
Literatur:
 
Die Welt des D. C. v. L., hg. v. P. Kleinschmidt (1978);
 
Studien zum Werk D. C.s v. L., hg. v. G. Gillespie u. a. (Amsterdam 1983);
 A. Wichert: Lit., Rhetorik u. Jurisprudenz im 17. Jh. D. C. v. L. u. sein Werk (1991).
 

Universal-Lexikon. 2012.