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Lübsow
Lụ̈bsow
 
[-pso], polnisch Lubieszewo [lubjɛ'ʃɛvɔ], Dorf bei Greifenberg in der Woiwodschaft Szczecin (Stettin), Polen; kam 1945 unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt. Fundort einer Gruppe germanischer Fürstengräber des 1. und 2. Jahrhunderts. In zum Teil geräumigen, aus Holz und Steinen gebauten Grabkammern fanden sich reiche Beigaben: römische Bronze-, Glas- und Silbergefäße, Metallspiegel, einheimische Tongefäße und Fibeln. Es handelt sich um die Grabstätte eines germanischen Fürstengeschlechts, die vier bis fünf Generationen genutzt wurde. Vergleichbar reiche Gräber zwischen Dänemark und der Slowakei, die eine deutliche soziale Gliederung bei den Germanen erkennen lassen, werden als Fürstengräber vom Lübsowtyp bezeichnet.
 
Literatur:
 
H. J. Eggers in: Prähistor. Ztschr., Jg. 34/35 (1949/50);
 M. Gebühr in: ebd., Jg. 49 (1974).

Universal-Lexikon. 2012.