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Mantineia
Mantịneia,
 
Mantinẹa, antike Stadt auf der ostarkad. Hochebene (Peloponnes), gegründet im 6. Jahrhundert v. Chr. oder um 460 v. Chr. durch Synoikismos; von Sparta 385 v. Chr. zerstört, 370 neu gegründet 362 v. Chr. fand bei Mantineia die Schlacht zwischen Sparta, dem sich Mantineia angeschlossen hatte, und Theben statt, in deren Verlauf der thebanische Feldherr Epameinondas fiel. Nach erneuter Zerstörung 223 v. Chr. durch den Makedonenkönig Antigonos III. wurde Mantineia 222 unter dem Namen Antigọneia neu besiedelt. 125 n. Chr. erhielt sie durch Kaiser Hadrian den alten Namen zurück. Bei den Slaweneinfällen des 6. Jahrhunderts floh ein großer Teil der Bevölkerung, eine letzte Siedlung an der Stelle der antiken Stadt wurde im 17. Jahrhundert endgültig verlassen. - Nach archäologischem Befund seit der geometrischen Epoche besiedelt. Baureste stammen aus der Zeit der Neugründung (nach 370 v. Chr.). Der elliptisch (Hauptachse rd. 4 km) angelegte Mauerring (Mauerdicke 4,25 m) besaß über 120 Türme und 10 Tore; innerhalb Überreste von Agora, Buleuterion (Rathaus) und Theater. Mantineia ist Fundort der spätklassischen »Musenbasis« mit Reliefdarstellungen von Apoll, Marsyas und den Musen (um 340/330 v. Chr.; Athen, Archäologisches Nationalmuseum).
 
Literatur:
 
Griechenland. Lex. der histor. Stätten, hg. v. S. Lauffer (1989).

Universal-Lexikon. 2012.