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orbital
den Augapfel betreffend

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or|bi|tal 〈Adj.〉
1. sich in einem Orbit bewegend, einen Orbit bildend
2. in der Augenhöhle (Orbita) liegend, zu ihr gehörend

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Or|bi|tal [lat. orbita = Wagengleis, Kreisbahn], das; -s, -e: in der Chemie Bez. für die Wellenfunktion (ψ) eines einzelnen Elektrons (Ein-Elektron-Wellenfunktion) im Elektronensystem von elektroneutralen oder ionisierten Atomen ( Atomorbitale) oder Molekülen ( Molekülorbitale). Im erweiterten Sinn interpretiert man O. oft räumlich als Elektronenverteilungsdarstellungen (Ladungswolken, Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichten) mit einem diskreten Energieinhalt (Orbitalenergie, vgl. Koopmans-Theorem).

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or|bi|tal <Adj.> [engl. orbital]:
(Raumfahrt) den Orbit betreffend.

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Orbital
 
[lateinisch-englisch] das, -s/-e, Chemie: Einelektron-Wellenfunktionen von Ein- oder Mehrelektronensystemen, d. h. von Atomen und Molekülen sowie deren Ionen. Orbitale, die auf nur ein Atomzentrum, d. h. einen Kern, bezogen sind, heißen Atomorbitale (Abkürzung AO), solche, die auf mehr als ein Atomzentrum bezogen sind, Molekülorbitale (Abkürzung MO). In einem weiteren, nicht sehr präzisen Sinn wird die Bezeichnung häufig auch auf die den Orbitalen entsprechenden Elektronenverteilungen oder Ladungswolken angewendet.
 
Die Orbitale ergeben sich als Lösungen von Schrödinger-Gleichungen für atomare oder molekulare Systeme, bei denen die Bewegungen der Elektronen näherungsweise als unabhängig voneinander angesehen werden und die Wirkung aller anderen Elektronen als des jeweils betrachteten in einem pauschalen effektiven Potenzial zusammengefasst wird. Das betrachtete Elektron bewegt sich demnach in dem Potenzial eines Kerns oder mehrerer Kerne und dem effektiven Potenzial der übrigen Elektronen. Sein Orbital wird ähnlich wie die Zustände oder Wellenfunktionen (»Orbital«) des Wasserstoffatoms durch Quantenzahlen, insbesondere auch Drehimpulsquantenzahlen, charakterisiert.
 
Obwohl das Konzept der Orbitale nur für das Wasserstoffatom exakt ist, stellt es in vielen Fällen eine gute Näherung dar und ist nützlich als Ausgangspunkt für die Berechnung der tatsächlichen Elektronenverteilungen mithilfe von Iterationsverfahren (z. B. Hartree-Fock-Methode) und für die Abschätzung der Bindungsverhältnisse bei Molekülen.

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Or|bi|tal, das; -s, -e [engl. orbital] (Physik, Quantenchemie): a) Bereich, Umlaufbahn um den Atomkern od. um die Atomkerne eines Moleküls; b) <o. Pl.> energetischer Zustand eines Elektrons innerhalb der Atomhülle.

Universal-Lexikon. 2012.