Narayan
[nɑː'rɑːjən],
1) Jaya Prakash, indischer Politiker, * im Distrikt Saran (Bihar) 11. 10. 1902, ✝ Patna 8. 10. 1979; schloss sich der indischen Nationalbewegung an. Innerhalb des Indischen Nationalkongresses gründete er 1934 eine sozialistische Gruppe, die sich 1948 als eigenständige »Socialist Party« konstituierte. Mit V. Bhave arbeitete er seit 1951 in der Bhudan-(Landschenkungs-)Bewegung. Nach der Teilung Indiens bemühte er sich um die Versöhnung zwischen Hindus und Moslems. Seit 1972 geriet Narayan in Gegensatz zu Ministerpräsident Indira Gandhi und wurde bald zum Kern der Opposition gegen ihre zunehmend autoritären Herrschaftsformen. Nach Verhängung des Ausnahmezustandes war er zeitweilig in Haft. 1977 trug er maßgeblich zum Sieg der Janata-Partei über die Kongresspartei Indira Gandhis bei.
2) R. K. (Rasipuram Krishnaswami), indischer Schriftsteller, * Madras 10. 10. 1906, ✝ ebenda 13. 05. 2001; gehörte zu den Mitbegründern der modernen indoenglischen Literatur; in seinen Romanen und Erzählungen schilderte er humorvoll-ironisch, doch auch gesellschaftskritisch, in schlicht-elegantem Erzählstil das indische Alltagsleben, die zwischenmenschlichen Konflikte und tragikomischen Ereignisse meist in der eine ganze Kultur spiegelnden fiktiven südindischen Kleinstadt Malgudi.
Werke: Romane: Swami and friends (1935); The financial expert (1952; deutsch Gold vom Himmel); Waiting for the Mahatma (1955); The guide (1958; deutsch Der Fremdenführer); The man-eater of Malgudi (1961; deutsch Der Menschenfresser von Malgudi); The painter of signs (1976; deutsch Der Schildermaler); The world of Nayaraj (1990).
Kurzgeschichten: Malgudi days (1943, erweitert Fassung 1982); The grandmother's tale (1993).
W. Walsh: R. K. N. (London 1971);
Universal-Lexikon. 2012.