Noether
['nø-],
1) Amalie Emmy, Mathematikerin, * Erlangen 23. 3. 1882, ✝ Bryn Mawr (Pa.) 14. 4. 1935, Tochter von 2); gilt als die bedeutendste Mathematikerin des 20. Jahrhunderts; nach dem Studium in Erlangen und Göttingen (Mathematik und Sprachwissenschaft, von 1900 bis 1903/04 nur als Hospitantin, bevor die Immatrikulation gesetzlich möglich wurde), Promotion (1908) bei P. Gordan; Arbeit (ohne Anstellung) u. a. am Mathematiken Institut der Universität Erlangen; 1922-33 Professor in Göttingen; nach der Aberkennung der Lehrberechtigung 1933 emigrierte sie in die USA. Bekannt geworden ist sie als Begründerin der abstrakten Algebra, die in B. L. van der Waerdens Lehrbuch »Moderne Algebra« (1930) ihren Niederschlag fand. Hauptarbeitsgebiete waren die Ringtheorie (noetherscher Ring) sowie die Theorie der Invarianten und Differenzialinvarianten (noethersches Theorem); auch die algebraische Topologie verdankt ihr wichtige Anregungen. Mit ihren Ergebnissen zur allgemeinen Idealtheorie und über nichtkommutative Algebren hat Noether wesentlich zur Durchsetzung des abstrakten algebraischen Denkens beigetragen.
A. Dick: E. N. 1882-1935 (Basel 1970).
2) Max, Mathematiker, * Mannheim 24. 9. 1844, ✝ Erlangen 13. 12. 1921, Vater von 1); ab 1875 Professor in Erlangen, arbeitete über die Theorie der algebraischen Funktionen, die Invariantentheorie und die Thetareihen; Wegbereiter der algebraischen Geometrie.
Universal-Lexikon. 2012.