Péladan
[pela'dã], Joséphin, eigentlich Joseph Péladan, französischer Schriftsteller, * Lyon 28. 3. 1859, ✝ Neuilly-sur-Seine 27. 1. 1918; hatte ausgeprägt mystische und okkultistische Neigungen, begeisterter Anhänger R. Wagners, dessen Musikdramen er übersetzte; leitete als Großmeister (»Sâr«) einen von ihm 1888 gegründeten Rosenkreuzerorden (»Ordre du Temple de la Rose-Croix«) mit Tendenz gegen Judentum und Freimaurerei. In seinem Hauptwerk, der Romanreihe »La décadence latine« (1886-1925, 25 Teile) behandelte er die Frage nach der Zukunft der »lateinischen Rasse«. In theoretischen Schriften versuchte er, kabbalistische, brahmanische, muslimische und christliche Gedanken mit allgemeinen philosophischen Ideen im Sinne einer Menschheitsreligion zu verbinden.
Universal-Lexikon. 2012.