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Polyzentrismus
Polyzentrịsmus
 
der, -, von P. Togliatti geprägter Begriff zur Kennzeichnung der an die konkreten historischen Bedingungen in den verschiedenen Ländern angepassten Arbeitsbedingungen der einzelnen kommunistischen Parteien. Historisch wandte sich dieser Begriff gegen die frühere völlige Unterordnung der kommunistischen Parteien unter die Hegemonie der UdSSR und unter die Interessen der KPdSU. Mit der Auflösung der kommunistischen Herrschaftssysteme in Mittel- und Osteuropa seit 1989/90 und den Wandlungsbemühungen früherer kommunistischen Parteien trat der Begriff Polyzentrismus im politischen Sprachgebrauch in den Hintergrund.

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Po|ly|zen|trịs|mus, der; -: 1. (Politik) Zustand eines [kommunistischen] Machtbereichs, in dem die [ideologische] Vorherrschaft nicht mehr nur von einer Stelle (Partei, Staat) ausgeübt wird, sondern von mehreren Machtzentren ausgeht. 2. städtebauliche Anlage mit mehreren gleichwertigen Zentren.

Universal-Lexikon. 2012.