Preisdifferenzierung,
unterschiedliche Festlegung des Preises eines Gutes (Ware oder Dienstleistung) gegenüber verschiedenen Käufern. Preisdifferenzierung ist eine Strategie der betrieblichen Preispolitik. Ziel der Preisdifferenzierung ist die Aufteilung des Gesamtmarktes in verschiedene (isolierte) Teilmärkte. Durch eine solche Marktsegmentierung wird versucht, die Absatzchancen eines Produktes zu erweitern und Käuferschichten zu erreichen, für die der »Normalpreis« zu hoch oder auch zu niedrig ist. Preistheoretisch sollen die Gewinne erhöht werden, indem die Konsumentenrente (Konsum) abgeschöpft und in Produzentenrente umgewandelt wird. Soweit Preisdifferenzierung nicht auf Diskriminierung beruht, ist sie wettbewerbsneutral. Oft wird sie mit Maßnahmen der Präferenzpolitik (Präferenz) verknüpft. Formen der Preisdifferenzierung sind: Personelle Preisdifferenzierung: Persönliche Merkmale (z. B. Einkommen, Beruf, Alter) werden der Preisgestaltung zugrunde gelegt; räumliche Preisdifferenzierung: Preisunterschiede auf regionalen Märkten, die nicht allein auf den höheren Transportkosten beruhen dürfen (z. B. im Außenhandel das Dumping); zeitliche Preisdifferenzierung: Der Preis für das gleiche Gut ist zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich hoch (z. B. Preise für die Haupt- und Nebensaison im Fremdenverkehr, Tag- und Nachttarife); quantitative Preisdifferenzierung: Die Preisforderung ist abhängig von der abgenommenen Menge (z. B. beim Mengenrabatt); qualitative Preisdifferenzierung: Der Preis ist abhängig von der Verwendung des Gutes (z. B. Preis für Heizöl oder für Dieselkraftstoff).
Universal-Lexikon. 2012.