Produktions|planung,
die operative Unternehmensplanung für den Bereich der Produktion; in Industrieunternehmen wird auch von Fertigungsplanung gesprochen. Zur Produktionsplanung zählen neben der operativen Planung des Produktionsprogramms und des Produktionsverfahrens (Produktionsplan) auch die Steuerung und Kontrolle der Produktion unter Beachtung der vorhandenen Kapazitäten. Die Produktionsplanung muss mit anderen Planungen (z. B. Absatz- und Beschaffungsplanung) abgestimmt werden. In Industriebetrieben wird häufig ein computergestütztes Produktionsplanungs- und -steuerungssystem (Abkürzung PPS) eingesetzt, das folgende Phasen umfasst: 1) MRP II (Manufacturing resource planning): Projektion des mittelfristig geplanten Absatzes auf die Produktion, um die benötigten Fertigungskapazitäten abzuschätzen; 2) Planung des Primärbedarfs: Festlegung der in bestimmten Perioden herzustellenden Enderzeugnisse; 3) MRP I (Material requirements planning): Ableitung des Bedarfs an Baugruppen, Einzelteilen und Rohstoffen aus dem Bedarf gemäß Phase 2 nach Menge und Termin; 4) Durchlaufterminierung: Ermittlung der Grobtermine für Beginn und Ende der Arbeitsgänge; 5) Freigabe der Produkte, die in bestimmten Planungszeiträumen gefertigt werden sollen, nachdem sichergestellt ist, dass die nötigen Ressourcen (Fertigungsaggregate, Material, Personal, Steuerungsprogramme) verfügbar sind; 6) Feinterminierung der freigegebenen Aufträge und Zuteilung der Aufträge zu Maschinen und Personal; 7) Überwachung der Fertigung auf Menge, Qualität, Termin und Ressourcenverbrauch; 8) Abrechnung der Kosten.
G. Fandel u. a.: PPS-Systeme (1994);
W.-E. Kautz: Produktionsplanungs- u. -steuerungssysteme (1996).
Universal-Lexikon. 2012.