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Buchgemeinschaft
Buchklub; Literaturverein; Buchclub

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Buch|ge|mein|schaft 〈f. 20
1. Unternehmen, das in einem bestimmten Leserkreis, der sich zur regelmäßigen Abnahme verpflichtet hat, Bücher zu herabgesetzten Preisen verbreitet
2. die Lesergemeinschaft selbst

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Buchgemeinschaft,
 
Buchgemeinde, Buchklub, buchhändlerisches Unternehmen, das vornehmlich Bücher, auch Schallplatten, Musik- und Videokassetten sowie CD-ROM auf der Grundlage einer festen Abnahmeverpflichtung verkauft, daneben auch Hi-Fi-Geräte, Büchermöbel sowie sonstige Non-Book-Artikel. Die Buchgemeinschaften verpflichten ihre Mitglieder entweder zur Abnahme einer bestimmten Anzahl von Büchern oder zur Zahlung eines Beitrages innerhalb einer festgelegten Zeit. Die Buchauswahl ist dem Mitglied weithin überlassen; wenn innerhalb einer bestimmten Frist das Mitglied kein Buch gewählt hat, wird ihm in der Regel ein Band als »Vorschlagsband« von der Buchgemeinschaft zugestellt. Das Abonnement sichert den Buchgemeinschaften einen kalkulierbaren Umsatz und ermöglicht ihnen die Lieferung der Bücher zu einem unter dem Ladenpreis liegenden Betrag. Meist handelt es sich um Lizenzausgaben oder urheberrechtlich freie Werke, Nachschlagewerke und Ratgeber.
 
Die Geschichte der Buchgemeinschaft beginnt in Deutschland mit der Gründung des »Vereins der Bücherfreunde« 1891. Die Gründer setzten sich zum Ziel, v. a. sozial schlechter gestellten Schichten den Erwerb von Büchern zu ermöglichen, sie den Leihbibliotheken zu entziehen und sie an eine persönliche »Hausbibliothek« zu gewöhnen. Ihre ideelle Wurzel haben die Buchgemeinschaften in den Lesegesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts und den Bildungsbestrebungen der Arbeiterklasse. Weitere Buchgemeinschaftgründungen folgten: Deutschnationale Hausbücherei (1916; seit 1927 Deutsche Hausbücherei), Volksverband für Bücherfreunde (1919), Büchergilde Gutenberg (1924) und Deutsche Buch-Gemeinschaft (1924). Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Bertelsmann AG mit dem Bertelsmann Lesering (heute Bertelsmann Club), der mit dem Buchhandel zusammenarbeitet und zahlreiche Buchgemeinschaften aufkaufte (u. a. Deutscher Bücherbund GmbH), zur marktbeherrschenden Firmengruppe. - Für Österreich ist die »Buchgemeinschaft Donauland«, für die Schweiz die Buchgemeinschaft »Ex Libris« zu nennen.
 
Literatur:
 
Hb. des Buchhandels, hg. v. P. Meyer-Dohm u. W. Strauss, Bd. 4 (1977), 406 ff.;
 M. Hutter u. W. R. Langenbucher: B. u. Lesekultur (1980).

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Buch|ge|mein|schaft, die: Buchclub.

Universal-Lexikon. 2012.