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Reichsarchiv
Reichs|archiv,
 
deutsches Zentralarchiv, gegründet 1919 mit Sitz in Potsdam zur Übernahme und Verwaltung der seit 1867 entstandenen Unterlagen des Heeres und der Reichsbehörden. 1925 wurde die Abteilung Frankfurt/Main mit den Beständen des Reichskammergerichts (1495-1806), des Deutschen Bundes (1815-66) und der Frankfurter Nationalversammlung (1848/49) angegliedert. Die 1924 eingerichtete »Kriegsgeschichtliche Abteilung« gehörte bis 1935 zum Reichsarchiv. Das Heeresarchiv wurde 1936 ausgegliedert. Das Reichsarchiv und Heeresarchiv erlitten 1945 durch Bombenangriff schwere Verluste. Nachfolger des Reichsarchivs in Potsdam war das 1946 gegründete Deutsche Zentralarchiv, das 1973 in Zentrales Staatsarchiv der DDR umbenannt und 1990 mit dem Bundesarchiv vereinigt worden ist. Die ehemaligen Bestände des Reichsarchivs befinden sich seit 1996 im Bundesarchiv in Berlin.
 
Literatur:
 
M. Hermann: Das R. 1919-1945. Eine archivische Institution der dt. Politik, 2 Bde. (1994);
 W. Vogel: Der Kampf um das geistige Erbe. Zur Gesch. der R.-Idee u. des R. als »geistiger Tempel dt. Einheit« (1994).

Universal-Lexikon. 2012.