Rot|algen,
Rhodophyta, Abteilung der Algen mit etwa 8 000 Arten, die bis auf wenige Arten im Meer leben. Einzellige, flächige oder einfache Fäden bildende Vertreter werden in die Unterklasse Bangiophycidae gestellt. Komplizierte Thalli (Plektenchym) werden von Arten der Unterklasse Florideophycidae (früher: Florideae) gebildet. Das grüne Chlorophyll a wird von roten (Phycoerythrin) und blauen (Phycocyanin) Farbstoffen überdeckt, die eine Anpassung an das Licht in großen Wassertiefen (zum Teil bis in Tiefen von 150 m) darstellen. Als Reservestoff wird eine glykogenähnliche Stärke gebildet. Die Zellwand besteht aus Cellulose, die in einer Schleimschicht eingebettet ist, aus der das wirtschaftlich wichtige Carrageen gewonnen wird.
Rotalgen pflanzen sich ungeschlechtlich durch Monosporen fort; die sexuellen Vorgänge laufen immer als Eibefruchtung ab. Das weibliche Gametangium (Karpogon) trägt einen Fortsatz (Trychogyne), der die männliche, unbewegliche Geschlechtszelle aufnimmt. Bei den Florideophycidae wächst die Zygote zu einem Geflecht diploider Zellfäden (Karposporophyt) heran. Der Karposporophyt ist oft von einer sterilen Hülle des Gametophyten (Gonimokarp) umgeben. Dieser entlässt diploide Karposporen, aus denen eine neue Pflanze (Tetrasporophyt) entsteht, die unter Reduktionsteilung Tetrasporen bildet, von denen die Entwicklung eines neuen Gametophyten ausgeht. - Rotalgen gelten als sehr ursprüngliche Pflanzen, die aus einer Symbiose zwischen Blaualgen und einem eukaryontischen Wirt entstanden sein sollen. (Endosymbiontenhypothese)
Universal-Lexikon. 2012.