Rumänen,
den Romanen zugehörendes Volk in Südosteuropa, in Rumänien (Dakorumänen) mit rd. 20,3 Mio. das Staatsvolk bildend. In den Nachbarländern und in Übersee leben etwa 2 Mio. Rumänen. - Seit dem 18. Jahrhundert, mit der Herausbildung nationalen Bewusstseins und der Nationen im Karpaten-Donau-Raum, ist die Herkunft der Rumänen Gegenstand politischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Die moderne rumänische Geschichtsschreibung versucht das Geschichtsbewusstsein der Rumänen bis auf die Daker zurückzuführen und die mehr als tausendjährige Zeitspanne zwischen dem Verschwinden der Daker (3. Jahrhundert) und dem Auftreten der Walachen (Vlachen), die im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt werden, mit dem Hinweis auf die Siedlungskontinuität zu überbrücken. Siedlungskontinuität wird zugesprochen: nördlich der Donau den Dakoromanen, die nicht von Slawen, Byzantinern oder Ungarn assimiliert wurden, sowie - südlich der Donau - den Aromunen, Megleniten und Istrorumänen. Auch auf die Möglichkeiten der Bildung eines rumänischen Volkes lange vor dem 13. Jahrhundert (Überlebens der Daker nach der römischen Eroberung, Romanisierung der einheimischen Bevölkerung u. Ä.) wird verwiesen. Ebenso gilt das zwar von Rumänen bewohnte, aber politisch stets von Ungarn und Sachsen geführte Fürstentum Siebenbürgen als »rumänisches« Fürstentum. (Rumänien, Geschichte)
Universal-Lexikon. 2012.