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Schlacht auf dem Lechfeld
Schlacht auf dem Lechfeld
 
Vom 10. bis 12. August 955 kämpfte ein deutsches Heer unter König Otto I. gegen ein zahlenmäßig weit überlegenes Reiterheer der Ungarn auf dem Lechfeld südlich von Augsburg. Mit Fasten und Beten hatte sich das christliche Heer auf den Kampf mit den noch heidnischen Nomaden vorbereitet. König Otto hatte dem Tagesheiligen des 10. August, dem heiligen Laurentius, die Gründung eines Bistums in Merseburg gelobt, wenn Christus durch seine Fürbitte den Sieg gewähren würde. Unter der Fahne des Erzengels Michael zog das nach Stämmen gegliederte deutsche Heer in die Schlacht, Otto selbst trug die »Heilige Lanze«, in die man ein Stück Holz vom Kreuze Christi eingelassen glaubte. Der Sieg galt denn auch als ein Geschenk Gottes, zugleich aber als besondere Ruhmestat Ottos. Für das frühmittelalterliche Europa bedeutete der Sieg eine Wende: Das nomadische Reitervolk der Ungarn hatte seit der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts vom Balkan aus die Länder Europas in regelmäßigen Beutezügen heimgesucht, die bis nach Frankreich, Norditalien und Byzanz führten. Besonders war das den Ungarn nächstgelegene ostfränkisch-deutsche Reich den Überfällen ausgesetzt gewesen, bayerische und sächsische Heere waren vernichtet worden. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld wurden die Ungarn an Theiß und mittlerer Donau sesshaft, öffneten ihr Land bald der römisch-christlichen Mission und gehörten seither zur Völkerfamilie der lateinischen Christenheit.

Universal-Lexikon. 2012.