[lateinisch »Sängerschule«] die, - -/...lae -, die vom Kantor geleitete Gruppe von (beruflichen) Sängern, die an den römischen Stationskirchen und später an jeder größeren Kirche die liturgischen Gesänge ausführte. Am päpstlichen Hof in Rom ist für das 7. Jahrhundert ein Chor aus sieben Sängern bezeugt. Mit der Entwicklung der Mehrstimmigkeit und nach dem Wegzug der Päpste nach Avignon (1309) wurde die Schola Cantorum von der Kapelle abgelöst. - Die Bezeichnung wurde für die 1896 in Paris von V. d'Indy, F. A. Guilmant und Charles Bordes (* 1863, ✝ 1909) gegründete Musikschule übernommen, die sich die Erneuerung der französischen Musik nach alten Vorbildern zum Ziel setzte. 1933 gründete P. Sacher in Basel die »Schola Cantorum Basiliensis«, ein Lehr- und Forschungsinstitut für alte Musik (seit 1954 als Musikakademie der Stadt Basel vereinigt mit Musikschule und Konservatorium).
Universal-Lexikon. 2012.